Gemütlich die Natur entdecken: „Genussradeln rund um Regensburg“

Viele Jahre und viele 1000 Kilometer sind die beiden Autoren des Radführers Georg Luft und Helmut Baumgartner schon (gemeinsam) unterwegs. Mit dem Bike und auch zu Fuß haben sie die Region rund um Regensburg so intensiv erkundet, dass daraus nun ein gemeinsamer Radführer entstanden ist.
Dabei spielen das Entdecken und der Genuss eine große Rolle, nicht nur das sportliche Radeln an sich.

Der fahrbare Untersatz der beiden Autoren hat dabei jeweils schon einige Jahre auf dem Buckel. Und keinen E-Antrieb. „Waden statt Laden“ ist hier das Motto.

Alle Touren des Buches sind also mit einem „normalen“ Fahrrad zu bewältigen. Bei allzu steilen Anstiegen kann es laut den Autoren auch schon mal vorkommen, dass man sein Rad ein paar Meter schieben muss.

Da die Touren aber sehr genau beschrieben sind und nach Schwierigkeitsgraden – von leicht bis schwer – eingeteilt sind, kann sich jeder seine Route nach Zeit, Lust und Kondition im Vorfeld aussuchen. Für Mountainbiker:innen gibt es Alternativvorschläge, falls die Strecke das ermöglicht.
Zu jeder der Touren sind die GPS-Daten zum Download verfügbar.

Und wohin führen die Routen nun? Von Velburg bis Straubing und von Schwandorf bis Mallersdorf-Pfaffenberg haben Baumgartner und Luft 22 Tourenvorschläge ausgearbeitet. So zum Beispiel eine Drei-Flüsse-Tour an Donau, Naab und Regen, verschiedene Tangrintel- oder Gäuboden-Touren bis hin zur „100-Kilometer 1000-Höhenmeter Megatour rund um Regensburg“.

Angaben liefern die Autoren nichr nur zu der Kilometerzahl, den Höhenmetern oder der geschätzen Radelzeit, sondern auch sehr viele weitere Infos, zum Beispiel zur Wegbeschaffenheit, Parkmöglichkeiten oder Einkehrmöglichkeiten unterwegs. Viele Bilder, Fototipps oder kleine Abstecher mit Infos zu Geschichte und Landschaft runden das Ganze ab.

So ist der Radführer nicht nur die Wegbeschreibung einer Strecke, sondern vielmehr eine Einladung: Innezuhalten, zu entdecken, zu genießen und sich darauf einzulassen, was der Weg zu bieten hat.

Wir wollten von den beiden Autoren Georg Luft und Helmut Baumgartner wissen, welche ganz persönlichen Erlebnisse sie bei ihren Touren gemacht haben.

Oberpfalz Marketing: Egal ob zu Fuß oder mit dem Rad: Welches ist Deine persönliche Lieblingsecke in der Oberpfalz?

Georg Luft: Ich bin gerne im Westen der Oberpfalz (Kuppenalb um Velburg), aber vor allem auch in der Nordostoberpfalz, also im Oberpfälzer Wald. Dort schätze ich die Einsamkeit des Böhmerwaldes, denn auch im angrenzenden Tschechien bin ich gerne unterwegs.
Helmut Baumgartner: Ich bin gerade zurück von einer Radtour von Neumarkt in der Oberpfalz – Amberg über Pilsach – Trautmannshofen – Lauterhofen – Kastl – Dettnach – Götzendorf – Ammerthal. Und schon kann ich die Frage nicht mehr frei beantworten. Gestern wäre meine Antwort die Velburg-Region, die Riedenburg – Dietfurt-Gegend, die Hundshaut mit den Weilern Jammer, Elend und Noth bei Michelsneukirchen und zig weitere Gegenden gewesen. Heute muss ich die Täler entlang der Pilsach, der Lauterach und weitere dazu addieren. Genauso wie Kastl zu Kallmünz.

Gibt es ein Erlebnis beim Radeln, welches Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Georg Luft: Ja, bei der Recherche zum aktuellen Buch kam ich an eine etwas verwilderte Stelle hinter Herrnsaal. Aus dem Dickicht heraus grunzte mich ein Wildschwein an, so dass mir das Blut in den Adern gefror. Aber die Sau (es klang eher wie ein Keiler!) hat still gehalten. Gott sei Dank.
Helmut Baumgartner: Auch heute habe ich mich immer wieder gefreut, als es bei der Begegnung mit Menschen zu einem Gruß gekommen ist, auch und vor allem mit Kindern beziehungsweise jungen Menschen. Dies passiert mir regelmäßig, egal wo ich ich in Bayern und außerhalb unterwegs bin. Das bleibt hängen!

Der Titel des Buches heißt „Genussradeln“ – wie darf man das genau verstehen?

Georg Luft: Das Buch ist nicht für Strecken- und Zeitfetischisten. Man soll die Strecke und das, was man unterwegs sieht, genießen. Dann hat man auch Zeit für eine gemütliche Einkehr in einem der beschriebenen Lokale.

Helmut Baumgartner: Heute habe ich einige Höhenmeter strampeln müssen, für viele ist das kein Genuss, aber wo es rauf geht, fährt es sich auch wieder ab. Zusammengefasst kann ich für die heutige Tour nur schreiben: Es war eine Genusstour, auch wenn ich zwecks Schonung der Kette einmal geschoben habe.

Wenn das Lieblingsrad doch einmal kaputt geht: Wird das neue doch ein E-Bike?

Georg Luft: Nein, solange ich zwei fitte Beine habe, werde ich mir kein E-Bike zulegen. Ich möchte auch körperlich an meine Grenzen kommen, und mit einem E-Bike wüsste ich nicht, wie viel Kraft noch in mir steckt und wie viel mir das Rad geholfen hat. Um es krass auszurücken: E-Bike-Radeln ist für mich geschummelt, aber das ist eine ganz persönliche Sache. Ich freue mich für Menschen, die ohne E-Antrieb nicht mehr radeln möchten oder vielleicht sogar nicht mehr könnten.

Helmut Baumgartner: Ich besitze bereits ein E-Bike seit zwei Jahren. Ich habe den Akku schon einmal aufgeladen und der Kilometerzähler zeigt gefahrene 256 Kilometer an. Dieses E-Bike musste ich haben. Meine Touren radle ich aber mit einem 30 Jahre alten Rad. Es war mit mir schon auf der Insel Kreta, in Schottland, Frankreich, England, Holland, Österreich, Tschechien, der Schweiz und ein paar Kilometer in Dänemark.

Gibt es weitere Projekte, die für die nahe Zukunft geplant sind?

Helmut Baumgarnter: Ob Oberpfalz oder Niederbayern, Entdeckungen warten darauf realisiert zu werden. Und Entdeckungen gibt es noch viele.
Goerg Luft: Helmut und ich haben 2025 schon ins Auge gefasst!

Helmut Baumgartner

Der geborene Niederbayer lebt seit 1983 in Regensburg. Wandern war schon immer seine große Leidenschaft, ob in Irland, Schottland, im Oberpfälzer oder Bayerischen Wald. Der Jurasteig und der Donaupanoramaweg gehören zu seinen Lieblingswanderwegen. Irgendwann kam dann noch das Radfahren hinzu: „Man kommt halt doch etwas besser bei seinen Entdeckungen voran“, sagt Baumgartner. Die vielen Schönheiten der Oberpfalz und Niederbayerns will er weiterhin entdecken und mit seinem Wissen andere begeistern.

Georg Luft

Georg Luft lebt seit 1977 in Regenburg. Nach seinem Geografiestudium und weiteren Stationen unterrichtet er seit 2022 an den St.-Marien-Schulen in Regensburg. Die Wanderleidenschaft hat ihn seit dem Jahr 2002 verstärkt gepackt und er ging viele Touren mit der Familie und allein, zum Beispiel auf Jura- und Goldsteig, aber auch im Grand Canyon und in den Rocky Mountains. Nicht nur durch die Rad- und Wanderführer bei Battenberg Gietl vermittelt er seine Begeisterung für die Bewegung in der Natur, sondern auch bei der Organisation von 24-Stunden-Wanderungen oder als Wanderführer für den Bund Naturschutz. Hier ist er auf Instagram zu finden.