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Foto: Stadtmarketing Amberg e.V.

Amberg verschlafen? Von wegen …

DB Regio Bayern bewirbt Amberg als „verschlafene Stadt, die man nicht verschlafen sollte“. Wir sagen vonwegen! Einen Besuch wert ist die ehemalige Hauptstadt der Oberpfalz in jedem Fall, gerade weil sie alles andere als verschlafen ist. Wir haben nämlich die gefragt, die es wissen müssen: Die Amberger:innen selbst.

„Dieses verschlafene Städtchen dürft ihr nicht verschlafen“ postet die DB Regio Bayern auf ihrer Facebook-Seite – und meint damit Amberg in der Oberpfalz, das auch im Winter perfekt geeignet sei, „um sich eine kleine Auszeit vom stressigen Alltag zu nehmen“.

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Amberg? Verschlafen? Wir reiben uns verwundert die noch etwas verschlafenen Augen. Immer eine Reise wert? Auf jeden Fall! Verschlafen? Absolut nicht … Ganz im Gegenteil: Wir haben nämlich die gefragt, die es wissen müssen: die Amberger:innen selbst – und  viele gute Gründe gefunden, warum ihre Heimat zu den aufgewecktesten Städten des Freistaats gehört.

1. Hier war mal Hauptstadt

Amberg ist nicht irgendein Städtchen in der Oberpfalz. Nein! Amberg war einmal Hauptstadt. Unter der Herrschaft der pfälzischen Linie der Wittelsbacher wurde die Vilsstadt zur Hauptstadt der Oberen Pfalz ernannt. Dort residierte als Vertreter des Kurfürsten ein Statthalter – meist der erstgeborene Sohn, bevor er die Amtsgeschäfte in Heidelberg übernommen hat. Deshalb zeugen noch heute einige Gebäude, die die Pfälzer Fürsten nach und nach zu Verwaltungs- und Repräsentationszwecken errichten ließen, von der glanzvollen Zeit Ambergs. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel die Stadt wieder zurück an Bayern, erst 1820 wurde der Regierungssitz nach Regensburg verlegt.

2. Hier heißt es: "Wake up and smell the coffee"

„Wake up and smell the coffee“ („Wach‘ auf und riech‘ den Kaffee“) lautet ein englisches Sprichwort, das so viel bedeutet wie den Tatsachen ins Auge blicken. Genau das sollte man in Amberg tun, in einem der vielen Lokale, von der Marienstraße bis zum Malterserplatz zählt die Wirtschaftsförderung über 70 Gastro-Einheiten,  eine  Tasse Americano oder ein Glas Espresso Martini genießen (je nach Tageszeit versteht sich) und sich der Realität stellen: Ein Ort an dem es so viele hervorragende Cafés gibt – teilweise mit eigener Bohnerei – kann aufgrund des hohen Koffeingenusses gar nicht verschlafen sein. Selbst wenn einen die verschiedenen Kneipen, Bars und Clubs immer wieder zu animieren, die Nacht zum Tag zu machen.

Wer dieser Versuchung anheim fällt, sollte für die richtige Grundlage sorgen, um nicht den nächsten Tag zu verschlafen. Auch das ist kein Problem in Amberg, denn hier gibt es Speisen für jeden Geschmack, jede Tageszeit und jeden Geldbeutel.

Das Stadtlabor Amberg ist sogar schon für sein innovatives Konzept ausgezeichnet worden Foto: Verena Fitzgerald | Wirtschaftsförderung Amberg

Und übrigens: Nirgendwo in Bayern ist die Brauereiendichte pro Einwohner höher. Die Tradition des Bierbrauens geht bis in das 15. Jahrhundert zurück. 1860 gab es in der Vilsstadt insgesamt 40 Brauereien. Heute stellen immerhin noch fünf Privatbrauereien im Stadtgebiet ein süffiges Bier her. 

Was uns gleich zum nächsten Punkt bringt …

3. Hier gibt's immer etwas zu feiern

Der Blocksberg war gestern: Mittlerweile treffen sich die Hexen zur Hexennacht am Amberger Marktplatz. Foto: Michael Golinski

Die Amberger:innen verstehen es zu feiern. Eine der legendärsten Parties der Stadt hat es sogar in die Geschichtsbücher geschafft: 1474 heiratete Kurprinz Philipp seine Margarete, die Tochter des Herzogs Ludwig IX. von Bayern-Landshut. Von der „Amberger Hochzeit“ sprach man im ganzen Reich – nicht nur wegen der erlauchten Gäste, sondern auch wegen der schieren Masse an Essen und Getränken, die hier aufgetischt wurden.

Heute tanzen die Hexen nicht mehr nur auf dem Blocksberg, sondern jedes Jahr am unsinnigen Donnerstag auch auf dem Amberger Marktplatz. Denn hier steigt die wohl größte Open-Air-Faschingsparty der Oberpfalz: die Hexennacht.

Während es bei der Hexennacht eher teuflisch heiß hergeht, ist ein anderes Großevent den Amberger:innen heilig: Jedes Jahr um den 2. Juli pilgern tausende Menschen auf den Mariahilfberg. Denn hier verbindet sich beim Bergfest Glaube mit Essen, Trinken und Feiern. Während der Festwoche werden täglich Gottesdienste abgehalten – traditionell unter freiem Himmel. Die Bierzelte der Brauereien aus Amberg und der Umgebung, sowie zahlreichen Grillbuden und Essensstände sind auf dem Nebenplatz der Kirche aufgebaut. Nicht nur für die Amberger in Nah und Fern ist mindestens ein Besuch „auf’m Berg“ deshalb ein Muss.

Einmal im Jahr herrscht dann auch Ausnahmezustand im Amberger „Ei“: Kultur von regional bis international, viele Bands, die alle Bandbreiten traditioneller und moderner Musik bedienen, ein kunterbuntes Kinderprogramm, Vereine, Schulen, Hilfsprojekte, kulinarische Genüsse von deftig bis süß, Getränke von bodenständig bis exotisch – wenn Amberg zum Altstadtfest lädt, feiert die ganze Stadt.

„’S is wieder Sommer, Sommer in der Stadt“, heißt es nun nicht nur bei der Spider Murphy Gang, sondern auch an der Vils: das Gratis-Festival „Sommer in der Stadt“ auf dem Gelände der ehemaligen Landedsgartenschau punktet mit einer Mischung aus hippem Charakter, maximaler Party-Laune, hochwertiger Live-Musik, regionalem Flair, kulinarischen Genüssen aus aller Welt und sommerlich romantischem Ambiente.

Und weil die Amberger:innen so gerne feiern, haben sie ihrem liebsten Element übrigens auch eigens ein Fest gewidmet: die Luftnacht, die alle zwei Jahre im September stattfindet. Aber dazu später mehr …

 

Eigentlich ist jetzt es also keine Überraschung, dass der allererste Oberpfalztag im Mai 2022 wo gefeiert wurde? Ganz genau: in Amberg! Auf dem Campus der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden wurde die Region zwei Tage lang in all ihren Facetten erleb- und genießbar – und zeigte sich von ihrer innovativen Seite. Da ließen sich natürlich auch die Promis nicht lange betteln: neben dem berühmten Further Drachen, ein Stück Oberpfälzer Hightechkunst, war beim ersten Innovationsvolksfest der Region auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Gast. Und was sollen wir sagen: Das Wetter war perfekt, Drache Fanny hatte beste Laune und zehntausende Besucher:innen Lust zu feiern. Premiere gelungen – auch dank der feier-erprobten Amberger:innen. 

 

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4. Hier pulsiert das Studentenleben und die Wirtschaft

Amberg ist Hochschulstadt. Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH) wurde 1994 gegründet und gehört zu den „jungen“ Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern. Aktuell sind an den beiden Standorten – Amberg und Weiden – rund 4.200 Studierende in vier Fakultäten eingeschrieben. In Amberg sind die Studiengänge „Medienproduktion und Medientechnik“, „Motorsport Engineering“, „Maschinenbau“, „Elektro- und Informationstechnik“ und „Künstliche Intelligenz“ besonders gefragt.

Attraktive Studiengänge, hoher Praxisbezug, engagierte Dozierende und eine tolle Bibliothek – das sind nur einige ausgewählte Aspekte, die Studierende an der OTH Amberg-Weiden besonders schätzen. Sehr gute und gute Platzierungen im CHE Hochschulranking oder in Bewertungsportalen wie Studycheck.de belegen dies immer wieder.

Neben einem attraktiven Studentenleben bietet Amberg noch einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil: die Mieten reißen im Vergleich zu anderen Städten kein allzu großes Loch in den Geldbeutel der Studierenden. Und wer einmal hier gelebt hat, der bleibt auch nach dem Studium gerne da.

Studierende auf dem Campus der OTH Amberg-WeidenAm Standort der OTH In Amberg sind die Studiengänge „Medienproduktion und Medientechnik“, „Motorsport Engineering“, „Maschinenbau“, „Elektro- und Informationstechnik“ und „Künstliche Intelligenz“ am gefragtesten. Foto: Sonja Wiesel

Denn um es mit den Worten der Wirtschaftsförderung Amberg zu sagen: Amberg verbindet Innovation mit Kreativität und Geborgenheit. Rund 3.000 Unternehmen bilden in Amberg einen ausgezeichneten Mix aus Handwerk, innovativer Industrie und Dienstleistung. Neben Global Playern wie Siemens und Grammer prägen der Mittelstand – mit Unternehmen wie der Baumann GmbH, Herding Filtertechnik und PIA Automation und „Hidden Champions“ den Wirtschaftsstandort und sorgen für eine stabile Wirtschaftsstruktur.

Die OTH Amberg-Weiden mit ihren Studierenden ist dabei ein wichtiger Impulsgeber für die Amberger Wirtschaft. 

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6. Hier werden tolle Ideen geboren

Die Amberger:innen haben Erfindergeist – und das schon immer. So ist zum Beispiel der Erfinder des Spiels „Mensch ärgere Dich nicht“ hier geboren. Aber auch heute gibt es in der Vilsstadt noch viele kluge Köpfe und hier finden sie auch genügend Raum und offene Ohren, um aus ihren Visionen Wirklichkeit werden zu lassen.

Ein schönes Beispiel ist Ambergs Stadtlabor. In einem leerstehenden Reisebüro an der Bahnhofstraße, direkt in der Fußgängerzone haben die Stadt Amberg und die Wirschaftsföderer:innen Raum für neue Projekte geschaffen: Die lokale Gründerszene findet dort Platz, Ideen für den lokalen Handel können unkompliziert getestet und neue Nutzungskonzepte für die Zukunft der Innenstadt aufgezeigt werden. Neben digitalen Schaufenstern, Showrooms und Verkaufsbereichen gibt es beispielsweise flexible Arbeitsplätze für Co-Working.

Das Stadtlabor soll die drei Kernwerte der Stadt – Innovation, Kreativität und Geborgenheit – erlebbar machen. Und die Idee kommt an – auch außerhalb von Amberg:

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In Amberg findet sich außerdem Platz für Ideen, die auf den ersten Blick völlig verrückt erscheinen. Oder was würdest Du sagen, wenn Dir jemand erzählt, dass er ein Museum eröffnen möchte, in dem es ausschließlich um Luft geht? Hier hat man’s einfach gemacht – und eines der einzigartigsten Museen in ganz Deutschland erschaffen.

Seit 2009 ist Amberg nun offiziell „Luftkunstort“. Das Thema „Luft“ spielt in der Vilsstadt inzwischen nämlich eine herausragende Rolle. Alle zwei Jahre verwandelt sich die Altstadt bei der Luftnacht in einen Ort der (Luft-)Kunst. Bei der Luftklangmeile bringen Blasmusiker:innen den Stadtgraben zum Klingen. Beim Luftboottreffen schippern zahlreiche aufblasbare Wasserfahrgeräte über die Vils. Und das ist noch längst nicht alles: In Amberg wird Luft in all ihren Facetten sichtbar, spürbar und erlebbar.

7. Hier hält uns die Kultur wach

Wer glaubt, dass man in die Großstadt muss, um kreativ arbeiten zu können oder die Kulturbranche zu revolutionieren – der kennt Amberg nicht.
Denn wie der stadtbekannte Musiker Winfried Rudrof schon sagt, trotz der überschaubaren Einwohnerzahl von knapp 45.000 brodle es im kreativen Sinne ganz gewaltig in der Vilsstadt.

Bildende Künsler:innen, Musiker:innen, Tänzer:innen, Performance- oder Video-Artists aus und in Amberg sorgen für ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Angebot in ihrer Stadt – im privaten wie öffentlichen Raum. Im Stadttheater öffnet sich der Vorhang für Vorstellungen und Veranstaltungen aus ganz Europa.  Die Kulturwirtschaft der Region schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern belebt die Stadt mit ihren Ideen und Konzepten.

Kunstvereine stellen in den lokalen Kinos oder Leerständen aus, Musiker:innen spielen in Clubs oder auf selbstorganisierten Open-Airs – zum Schlafen kommt man bei diesem Angebot nur selten.

Apropos Leerstände: Immer mehr Unternehmer:innen erkennen die Schönheit und das Potenzial der Stadt, sanieren so geglaubte „Abrissbuden“ und füllen sie mit neuen spannenden Konzepten.  Skateboarder:innen eröffnen ihrer eigene Halle und produzieren eigene Boards – und im alten Schlachthof soll eine riesige Boulderhalle entstehen.

Oh ,wie schön ist Amberg: Die Lampions wurden zu einem der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Foto: Zorka Dotto
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Nina hat den Überblick: über die Inhalte auf unserer Website und unsere Social-Media-Profile. Wenn sie dann aber doch mal genug vom Digitalen hat, genießt sie die Schönheit der Oberpfalz ganz analog – am liebsten vom Wasser aus: Die gebürtige Ambergerin paddelt leidenschaftlich gerne auf dem SUP – zusammen mit ihren beiden Söhnen.

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Als Kind der 80er konsumierte das damalige Army Brat so ziemlich alles, was die Kinoleinwände zwischen der good ol’ Oberpfalz und Fort Knox so hergaben. LADY OSCAR, und DIE DREIBEINIGEN HERRSCHER stellten die Weichen für ihr Berufsleben: Nach einem Volo frönte sie den Film- & Literaturwissenschaften in Berlin und arbeitete für verschiedene Medien.