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Eine Life Side Gallery für Neumarkt

Life Side Gallery NeumarktDie Life Side Gallery in Neumarkt ist eröffnet. Foto: Stephan Dierlamm

Nein, es stimmt schon: Life Side Gallery. Wer jetzt allerdings an die East Side Gallery in Berlin denkt, liegt damit auch nicht so falsch. Aus einer faden Betonmauer in Neumarkt wurde ein Kunstwerk mit Bedeutung. Nach gut einem halben Jahr Planung und Umsetzung wurde sie nun offiziell eröffnet. Noch bis zum 9.11. ist eine begleitende Ausstellung im NeuenMarkt zu sehen.

Die East Side Gallery in Berlin ist mit über 100 Gemälden die längste Outdoor-Galerie der Welt. Auf Resten der ehemaligen Mauer kommentieren Künstler:innen die politischen Veränderungen seit der Wende. In Neumarkt in der Oberpfalz stand lange Zeit auch eine eher unansehliche Betonmauer, die Rückwand des Kaufhof. Bei einem Spaziergang durch Berlin kam dem Neumarkter Johann Beck die zündende Idee: Warum nicht aus der Neumarkter Mauer auch eine Galerie machen? Umgesetzt von Kunstschaffenden aus der Region.

Gesagt, getan. Der Stadt Neumarkt gefiel die Idee und hat sich mit dem Kunstkreis Jura e. V. noch den entsprechenden Partner ins Boot geholt. Dabei geht es um viel mehr, als nur eine Betonwand mit willkürlichen Gemälden zu verschönern. Denn die Mauer bildet den Übergang zum LGS-Park, in dem auch der „Garten des Lebens“ zu finden ist. Dieser bildet mit seinen Stationen den Verlauf des Lebens nach – von der Geburt bis zum Tod. Und damit schließt sich der Kreis zur Life Side Gallery.

Der für die Landesgartenschau im Jahr 1998 erstellter Gartenbereich ist ebenfalls überarbeitet worden und von Johann Beck im Rahmen der Ausrichtung Neumarkts als Innehalten Region mit sieben neuen Stationen konzipiert worden. Damit wurde aus dem ursprünglichen „Garten – Symbol des Lebens“ der Landesgartenschau nun ein Garten des Lebens, der sich wie Oberbürgermeister von Neumarkt, Thomas Thumann, bekräftigte, nahtlos mit der Life Side Gallery verbinden lässt.

Stationen von der Geburt bis zum Tod

Stationen des Lebens – das ist der Titel und das Motto für die künsterlische Umsetzung der Mauer. Auch die insgesamt zwölf Kunstwerke stellen sich diesem Thema, je auf einem Feld von zwei mal vier Metern Größe. Wie Oskar Reithmeier, der Vorsitzende des Kunstkreis Jura betont, kommen dabei sowohl abstrakte als auch naturalistische Arbeiten zum Tragen. Der Kunstkreis selber habe einen Ideenwettbewerb ausgelobt und letztlich wurden zwölf Künstler ausgesucht, deren Entwürfe in die Tat umgesetzt wurden.

Die Geburt wird von Ingrid Hacker ins Bild gesetzt, den Lebensbereich Säugling übernimmt Anna Meier, Monika Bradl wird die Phase des Kleinkindes darstellen, und Anita Brandt drückt künstlerisch die Schulzeit aus. Für das frühe beziehungsweise mittlere Erwachsenenalter wurden Karin Allar und Isabell Heusinger als Künstler auserkoren. Zum Erwachsenenalter an sich wird Alexandra Hiltl einen Beitrag liefern, Josef Hierl einen zum Thema Alter und Gitta Hocke zum Tod. Mit dem Raum vor der Geburt und mit dem Raum nach dem Tod soll sich ebenfalls befasst werden, so dass zwei weitere Felder gestaltet werden, für die dann Ute Gräber und Wolfgang Bernreuther verantwortlich zeichnen.

Fortschritte an der Life Side Gallery

Fortschritte an der Life Side GalleryDie graue Mauer verändert sich: In Neumarkt in der Oberpfalz entsteht derzeit die Life Side Gallery - ein Open-Air-Kunstwerk nach dem Vorbild der East Side Gallery in Berlin. Foto: Günther Graml

Under construction: Gut drei Monate nach dem Start des Projekts gibt es in Neumarkt schon einiges zu sehen: Künstler:innen trafen sich mit Vertretern der Öffentlichkeit dirket vor Ort, um gemeinsamen zu bestaunen, wie sich die graue Betonmauer bereits verändert hat. Und obwohl derzeit ein großes Gerüst die Sicht verdeckt, ist doch deutlich zu erkennen, welche Strahlkraft die fertige Mauer als Kunstwerk haben wird.

Alle Motive der Life Side Gallery

Life Side Gallery als Teil der "Innehalten Region"

Ruhe – Stille – Ankommen. Diese drei Begriffe bilden den Kern der Innehalten Region. Eine Region rund um die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz hat sich dieses Thema seit einiger Zeit auf die Fahnen geschrieben und ist dabei, sich damit auch überregional zu profilieren. Gelassenheitswege, Kraftplätze, Radlwege oder Gärten, wie auch der Garten des Lebens, und sogar eine Innehalten Akademie laden dazu ein, dem Leistungs- und Optimierungsdruck des Alltags zu entfliehen und wieder Kraft aufzutanken. Das Ganze innerhalb ein wunderbaren Landschaft, die geformt wurde, als die Alpen noch gar nicht geboren waren.

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Alles neu macht Anja – in unserem News-Bereich. Neben den neuesten Neuigkeiten tippt sie Pressemitteilungen, organisiert, telefoniert, recherchiert und kümmert sich um den Oberpfalz Kalender und unsere Fotoausstellung. Als Dreifach-Mama ist sie einfach ein absolutes Organisationstalent. Singen kann sie übrigens auch noch – am liebsten im Regensburger Schottenchor.