Felix Schäffer beim Segeln
Foto: Coworking Kemnath

Sie bringen New Work nach Kemnath: Coworking Space eröffnet

In unserer Arbeitswelt zwischen Digitalisierung und Globalisierung wird der ländliche Raum zum Gewinner, denn New Work verspricht: „Arbeite wann und wo Du willst.“ Die Hidden Champions der Oberpfalz kreieren so im Home Office oder vernetzen sich in Coworking Spaces, ein Umzug in die Stadt oder langes Pendeln der Arbeit wegen muss nicht mehr sein. In Kemnath, Landkreis Tirschenreuth,  eröffnete vor kurzem ein Cowoirkings Space der Extraklasse. 

So wie es mal war, wird es nie wieder sein – zum Glück auch nicht in der Welt der Arbeit. Schon vor der Pandemie stand das starre Präsenz-Konzept in der Kritik, wirkte antiquiert. In Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung sind flexiblere sowie individualisiertere Modelle die Zukunft. New Work beschreibt dieses Konzept und macht durch Tools und Apps möglich, was es verspricht: Arbeite wann und wo Du willst.

Davon profitieren vor allem ländliche Regionen: Diese wären bei Fachkräften und ihren Familien oftmals als Wohnort gefragt, punkten sie doch mit Nähe zur Natur, kurzen Wegen, Regionalität oder günstigen Immobilienpreisen. Doch bei den Themen Arbeitsplätze/Karriechancen verliert das Dorf gegen die Großstadt. Und genau hier eröffnet New Work mit seinem Versprechen neue Möglichkeiten: Ein Umzug der Arbeit wegen oder langes Pendeln, bei dem nicht nur CO2, sondern auch Zeit auf der Strecke bleiben,  entfallen. Eine Win-Win-Situation für die Life-Work-Balance sowie die Umwelt.

In Kemnath geht in Sachen New Work so einiges: Vor kurzem eröffnete dort ein moderner Co-Working-Space. Foto: Co-Working Kemnath

Leerstände füllen

Diesen Trend haben innovative Gründer:innen und Gemeinden in der Oberpfalz längst erkannt. Sie füllen alte Leerstände mit Coworking Spaces, eine echte Alternative zum Home-Office: Hier teilen sich Menschen verschiedener Berufssparten Büroräume und die dazugehörige Infrastruktur manchmal für ein paar Monate, manchmal aber auch nur für ein paar Tage – je nach Projekt oder individueller Lebenssituation. Hier treffen sich Gründer:innen, Angestellte, Kreative oder Netzwerker:innen und profitieren von den Synergien. Sie können nebeneinander aber auch miteinander arbeiten.

So läuft es auch in dem modernen Coworkkem im Landkreis Tirschenreuth. Diesen hippen und modernen Coworking Space haben Thomas Völkl und seine Frau Kathrin Karban-Völkl in einer ehemaligen Industriehalle eröffnet. „Wir wollen den Weg nicht nur beobachten, sondern aktiv mitgestalten. Und das bewusst auch im ländlichen Raum. Diesen Weg ermöglichen wir mit unserem Coworking Space in Kemnath“, sagt Thomas Völkl. Das ambitionierte Projekt wurde mit einer LEADER-Förderung von 100.000 Euro unterstützt.

Hochmoderne Ausstattung im Coworkkem

Das Coworkkem hat alles was das New-Worker:innen-Herz begehert – und noch mehr: über 300 Quadratmeter Fläche, Glasfaser Internetanschluss, modernste Technik, Konferenzräume, Podcast- und Green-Screen-Studio, Chill-Ecken, viel grün sowie das wohl wichtigste Tool neben schnellem Internet: eine leistungsstarke Kaffeemaschine. „Außerdem gibt’s einen sehr guten Kaffee – der ist ja elementarer Bestandteil eines Coworking Spaces“, erläutert Völkl und zeigt auf die Bohnen mit Bio-Siegel, Fair gehandelt und aus der Region.

Der Kommunikationstrainer und Diplomkaufmann Thomas Völkl sieht großes Potenzial in den vielen kreativen Oberpfälzer:innen, die er als Hidden Champions bezeichnet: „Diese Menschen wollen und müssen sich vernetzen. Genau deswegen sind wir überzeugt, dass es auch und vor allem in der ländlichen Region Orte für die Zukunft der Arbeit oder New Work geben muss.“

Coworkem Philosophie

  • Kollaboration: Coworker nutzen Synergien und arbeiten an gemeinsamen Projekten
  • Offenheit: Jeder ist in der Gemeinschaft willkommen und kann sich einbringen
  • Nachhaltigkeit: Die gemeinsame Arbeit schont die Ressourcen und ist umweltfreundlich
  • Gemeinschaft: Das Wir-Gefühl ist wichtig – auch außerhalb der Arbeit
  • Zugänglichkeit: Das Space ist zeitlich flexibel verfügbar und zudem gut erreichbar

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Als Kind der 80er konsumierte das damalige Army Brat so ziemlich alles, was die Kinoleinwände zwischen der good ol’ Oberpfalz und Fort Knox so hergaben. LADY OSCAR, und DIE DREIBEINIGEN HERRSCHER stellten die Weichen für ihr Berufsleben: Nach einem Volo frönte sie den Film- & Literaturwissenschaften in Berlin und arbeitete für verschiedene Medien.