Wanderer auf dem Krähentisch

Empor zum Meeresboden auf der Zeugenbergrunde rund um Neumarkt

Sie ist die kleine Schwester der großen Fernwanderwege der Region, aber nicht weniger reizvoll: die Zeugenbergrunde rund um die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz. Der Rundwanderweg führt in drei Tagesetappen zu schönsten Aussichtspunkten, keltischen Stätten und durch dichte, mystische Wälder.

Mit 51 Kilometern ist die Zeugenbergrunde rund um die Pfalzgrafenstadt Neumarkt in der Oberpfalz kurz, aber nicht minder anspruchsvoll und landschaftlich reizvoller als längere Fernwanderwege. Die namengebenden Zeugenberge sind Tafelberge und eine geologische Rarität: Die heutigen Gipfelplateaus waren einst Meeresboden. Erst die Jahrmillionen andauernde natürliche Abtragung hat die weiten Täler entstehen lassen, in denen die Zeugenberge ruhen. Die imposanten Kolosse reihen sich wie an einer Perlenkette rund um Neumarkt aneinander. Der mit dem europäischen Qualitätssiegel „Leading Quality Trail – Best Of Europe“ ausgezeichnete Rundwanderweg führt in drei Tagesetappen zu schönsten Aussichtspunkten, keltischen Stätten und durch dichte, mystische Wälder. Landschaftstypisch wechseln dabei steile An- und Abstiege mit fast ebenen Passagen. Unterwegs bieten sich weite Aussichten auf die im Talkessel liegende Stadt und die oberpfälzische Sandebene.

Etappe 1: Von Kloster St. Josef nach Berngau

Die erste Etappe der Zeugenbergrunde startet mit einem Aufstieg: 367 Treppenstufen geht es hinauf zur berühmten Wallfahrtskirche Mariahilf. Der Weg führt weiter durch einen Buchen-Robinien-Mischwald, er windet sich am Mariahilfsberg entlang und mündet im Naturschutzgebiet Hasenheide. Knorrige Kiefern gedeihen prächtig auf den sandigen Geröllen der Ur-Pegnitz. Seltene Vögel- und Flechten-Arten haben sich hier angesiedelt. Bald folgt ein fulminanter Aufstieg auf den Buchberg. Durch einen Buchenwald und um die Felstürme von Predigtstuhl und Teufelskralle schlängelt sich der Weg zum Gipfel. Und hier erwartet die Wanderer ein wahrer Genuss: Mit beeindruckenden Aussichten und auf schmalen Pfaden geht es am Keltenwall entlang zum Zangentor, dem früheren Eingang der 2500 Jahre alten keltischen Wehranlage.

Etappe 2: Von Berngau nach Pilsach

Die zweite Etappe führt zunächst durch dichte Fichten- und lichte Kiefernwälder. Windungsreich geht es über die Hohe Ahnt und in den Ort Tyrolsberg, wo sich die erste Einkehrmöglichkeit bietet. Im weiteren Verlauf folgt ein Aufstieg zu den obersten Häusern, man passiert die Quelle der Sulz und erreicht den Kamm des Tyrolsbergs, der die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bildet. Außergewöhnlich ist der dunkelrote Sand auf dem Gipfel, der von Eiseneinschlüssen zeugt. Über den Großberg und den Grünberg führt der Weg auf den höchsten aller Zeugenberge: den Dillberg. Auf dem Höhenrücken, der „Hohen Straße“, erreicht man von hier aus die Heinzburg auf dem Schlossberg, eine Burgruine aus dem Landshuter Erbfolgekrieg.

Etappe 3: Von Pilsach nach Kloster St. Josef

Die Burgruine Wolfstein, eine alte Burg der Pfalzgrafen und das Wahrzeichen Neumarkts, die Aussichtskanzel Krähentisch, eine bizarre Felsformation, karstige Weidehänge und duftende Wacholderheide sind die Höhepunkte der dritten und letzten Etappe. Über die Mariahilfkirche geht es zurück zum Kloster St. Josef, dem Startpunkt der Wanderung.

Wanderer rasten auf der ZeugenbergrundeAbwechslunsgreich und erholsam: Wandern auf der Zeugenbergrunde rund um Neumarkt in der Oberpfalz Foto: Thomas Bichler

Vier Fragen an Wegemanger Uwe Stanke

Die Zeugenbergrunde ist in der Reihe der Fernwanderwege ein „Mikroabenteuer“. Warum sollte man sich auf dieses einlassen?
Uwe Stanke: Eine mehrwöchige Wanderung auf dem Jakobsweg oder auf dem Pacific Coast Trail ist ein wunderschöner Traum, der leider meist nur ein solcher bleibt. Im Gegensatz dazu ist ein Mikroabenteuer viel einfacher planbar und tatsächlich auch durchführbar.

Was ist denn das Neue an der Idee?
Gar nichts! Im Grunde geht es nur darum, seine Träume auch umzusetzen. Bei einem Mikroabenteuer muss man nicht lange planen oder viel Geld ausgeben. Mit wenig Aufwand erlebt man eine wunderschöne Auszeit in der Natur und schaltet einige Tage von der Hektik des Alltags ab. Auch die vermeintlich kleinen Dinge können ein großes Erlebnis sein.

Wie sah Ihr Mikroabenteuer auf der Zeugenbergrunde aus?
Es war eine dreitägige Wanderung um die Stadt Neumarkt. Obwohl sich der Wanderweg immer in der Nähe von größeren Orten befindet und man immer wieder Straßen kreuzt, war ich sehr positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass es vor den Toren Neumarkts eine kilometerlange Dünenlandschaft mit dem feinsten Sand gibt, dass das Auf und Ab über die Zeugenberge richtig anstrengend sein kann oder wie schön und romantisch es am Alten Ludwig-Donau-Main-Kanal ist. Ich war von der Abwechslung, der Natur und der sportlichen Herausforderung sehr beeindruckt.

Wie viel Zeit, Wissen und Ausrüstung braucht man für eine solche Tour?
Zeit braucht man nur so viel, wie man sich selbst gibt. Auch hier ist das Wichtigste, nicht nur darüber nachzudenken, sondern es einfach zu machen. Meine Wanderung auf der Zeugenbergrunde hatte ich eine Woche vorher geplant und war dann drei Tage auf dem 48 Kilometer langen Rundweg unterwegs. Für diese Tage habe nur eine kleine Ausrüstung gebraucht und meine Unterkünfte für zwei Übernachtungen habe ich eine Woche vorher online gebucht. Alles ganz entspannt und einfach.

Kurzinfo zur Zeugenbergrunde

  • Charakter: Rundtour
  • Ausschilderung: einfache Beschilderung teilweise ergänzt mit Wegweisern und Kilometerangaben
  • Mit Kinderwagen nicht befahrbar
  • nicht Barrierefrei

Weitere Infos unter www.tourismus-neumarkt.de.

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