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Oberpfälzer Wirtshauskultur gemeinsam stärken

Zuprosten im Biergarten von Heberbräu in KirchenthumbachDie Oberpfälzer Wirtshäuser sind nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Sie sind ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens. Foto: Stefan Gruber

Gasthäuser sind ein wesentlicher Bestandteil der Oberpfälzer Kultur – und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aber gerade diese Betriebe haben unter der Corona-Pandemie besonders gelitten. Ein Runder Tisch an der Regierung der Oberpfalz will Wege finden, wie man einer gebeutelten Branche unter die Arme greifen kann.

Die Oberpfälzer Wirtshäuser sind nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Sie sind ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens und Botschafter der für die Oberpfalz charakteristischen bodenständigen, qualitativ aber sehr hochwertigen Küche – darüber waren sich alle Teilnehmer:innen des Runden Tisches einig. Regierungspräsident Axel Bartelt hatte viele Expert:innen und Fachleute eingeladen, um gemeinsam über die aktuellen Herausforderungen der Wirtshauskultur im Regierungsbezirk zu diskutieren.

„Die Gastwirtschaften verbinden Menschen und sind trotz der Regionalität bemerkenswert vielfältig. Oberpfälzer Wirtshäuser sind ein Ort, wo sozialer Zusammenhalt gepflegt und gelebt wird, ein zentraler Anker der regionalen Identität“, sagte der Regierugspräsident gegenüber der großen, fachlich vielfältig besetzten Teilnehmerrunde. Daher sei es wichtig, sich gemeinsam für den Erhalt der Oberpfälzer Wirtshauskultur einzusetzen.

Fast jeder zweite Gastronomiebetrieb bangt um Existenz

„Gastwirte zählen zu den Hauptleidtragenden der Corona-Pandemie“, so Bartelt weiter. Insbesondere durch die vergangenen Lockdowns, vorübergehende Betriebsschließungen, bis heute geltende, strikte Hygienevorgaben, Mindestabstand und dadurch auch zahlenmäßig deutlich eingeschränkte Möglichkeiten, Gäste zu bewirten. All diese Maßnahmen hätten die ganze Branche vor immense Herausforderungen gestellt. „Auch, wenn mit diversen Förderprogrammen und Corona-Hilfen seitens Bund und Freistaat versucht worden ist, Gastwirt:innen so gut es ging zu helfen, haben nicht wenige Betriebe angesichts der Schwierigkeiten nicht überlebt und aufgegeben.“.

Wie eine aktuelle Umfrage des DEHOGA ergab, bangt fast jeder zweite Gastronomiebetrieb weiter um seine Existenz. Wie sich die Pandemie langfristig auf das Gastgewerbe auswirkt, bleibe jedoch noch abzuwarten: „Denn Fakt ist auch, schon vor Corona nahm das Wirtshaussterben in Bayern einen bedrohlichen Verlauf an.“ Dies belegen Zahlen: So reduzierte sich die Zahl der Wirtshäuser in Bayern zwischen 1980 und 2011 von knapp 7.900 auf weniger als 4.400 Betriebe. Von 2000 bis 2018 schlossen weit mehr als 1.500 Betriebe ihre Türen für immer. Etwa 500 Gemeinden im Freistaat besitzen, so der DEHOGA Bayern, gar kein Wirtshaus mehr. Wie sehr die Branche, insbesondere auch mit Personalmangel, zu kämpfen hat, zeigten nicht zuletzt die Einblicke aus der Praxis, die Daniela Schönharting vom Brauereigasthof Eichhofen und Michael Schieder vom Landhotel „Goldenes Kreuz“ in Moosbach dem Runden Tisch eindrücklich schilderten.

Unterstützung durch das Ministerium

Gemeinsam will man sich künftig für den Erhalt der Oberpfälzer Wirtshauskultur einsetzen und Gastwirte unter anderem staatlicherseits im Rahmen von Förderprogrammen unterstützen, aber auch darüber hinaus kreative Ansätze entwickeln. Mit dem Runden Tisch konnten hierzu erste, wichtige Synergien geschaffen werden, die nun im Hinblick auf weitere, gemeinsame Marketingmaßnahmen weiter ausgelotet werden sollen. Hierzu hat Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat ein Interesse und seine Unterstützung angekündigt.

Teilnahmen neben Vertretern von Branchenverbänden und aus der Praxis, darunter der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), der Bezirk Oberpfalz, Oberpfalz Marketing e.V. und der Tourismusverband Ostbayern e.V., auch der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Landkreistags und Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach, Richard Reisinger, der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, Dr. Jürgen Helmes, sowie Dr. Hellmut Fröhlich, Referatsleiter „Regionale Identität“ beim Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat.

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