Winterweihnacht: Schönes für Advent und Weihnachten
Alte und neue Bräuche, Rezepte, kreative Ideen, Pflegendes und Sinnliches, das alles steckt in dem Buch Winterweihnacht von Cornelia Müller, das 2022 im Battenberg Gietl Verlag erschienen ist. Deshalb Vorsicht: Bei der Lektüre des Buches allein wird es sicher nicht bleiben! Auch wenn die liebevoll gestalteten Seiten allein schon ein Vergnügen sind, machen die beschriebenen Rezepte und Anleitungen Lust, selbst aktiv und kreativ zu werden.
Das Buch ist dabei nicht allein das Werk der Architektin und Kräuterpädagogin Müller, sondern in Zusammenarbeit mit einem ganzen Netzwerk entstanden. Kräuter & Leut, das sind 33 Wildkräuter-Kundige aus Nordostbayern, die alle Ihre Erfahrungen beigesteuert haben.
Viele schöne Rezepte und Ideen finden sich in dem Buch: Aroma-Kakao und Tannen-Bratkartoffeln, Rosentaler und Winter-Pizza, dreierlei Weihnachtsbraten sowie Punsche und Liköre.
Dazu stellen die Autorinnen alte Bräuche wie Christbaum-Traditionen und Türkränze-Binden, aber auch neuere Familienbräuche wie Schlafen unterm Christbaum oder die „WaldWeihnacht“ vor. Auch dem Sinnlichen und Pflegenden widmet sich das Buch: „Wir zeigen euch, wie ihr Kräuterhaarmasken, Aroma-Roller gegen Weihnachtsstress, Duftzapfen und Kräuter-Geschenkanhänger selber machen könnt“, so das Versprechen der Autorinnen.
Wir wollten von Cornelia Müller wissen, was Sie mit der Natur verbindet und wie sie ihr Wissen für das Buch nutzen kann:
Oberpfalz Marketing: Wie wurde dein Interesse an alten Bräuchen und Rezepten, aber auch an der Kräuterkunde geweckt?
Cornelia Müller: Tatsächlich hat mich eine Freundin auf die Kräuterausbildung in Waldsassen gebracht. Dort angekommen, wusste ich nicht recht, ob es etwas für mich ist. Nach dem ersten Tag aber kam ich nach Hause und konnte etwas Gelerntes nutzen: Schafgarbe wirkt blutstillend! Mein Sohn war hingefallen und hatte sich den großen Zeh abgeschürft, daneben wuchs ein großes Büschel Schafgarbe. Man könnte also sagen, dass das wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl war. Ich bin im Steinwald aufgewachsen, war eine Zeit lang unterwegs und bin wieder zurück gekommen. Das ganze Grün hier war auch fordernd bis langweilig. Mit den Kräutern ist aus dem Grün eine Vielfalt geworden, die mich nicht mehr losgelassen hat. Außer Stricken mag ich Handwerk und Handarbeit einfach allgemein und bin auch geschickt. Da geht es nicht ums Können, sondern einfach mal Probieren und Machen.
Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Kräuter & Leut. Mit was beschäftigt sich das Netzwerk?
Wir befassen uns mit den Schätzen unserer Natur und wie man dieses Wissen weitergibt. Es geht darum, die Vielfalt unserer Region sichtbar und erfahrbar zu machen. Jede und jeder hat dabei seine eigene Ausrichtung. Von Heilkunde, über Genuss, von Brauchtum bis hin zu Kreativveranstaltungen oder Naturerfahrung für Kinder ist es ein breites Spektrum. Denn bei uns in der Region gibt es nicht nur eine Vielfalt an Pflanzen, sondern auch eine Vielzahl an Kräuterkundigen.
Du warst in der ganzen Welt unterwegs. Wie wirken diese Erlebnisse auf deine Einstellung und deine Arbeit in der alten und neuen Heimat Oberpfalz ?
Es hat mir die Augen geöffnet, für das, was vor der Haustür ist. Vieles wirkt gewöhnlich und selbstverständlich. Tatsächlich aber haben wir hier vor unserer Haustür eine Natur, die es auf so engem Raum in dieser Unterschiedlichkeit nicht an jeder Ecke gibt. Vieles ist klein, unscheinbar und verborgen, von Pflanzen bis hin zu den Tieren hier im Steinwald, natürlich auch im Stiftland, dem Oberpfälzer Hügelland und dem Fichtelgebirge. Aber der Steinwald ist nunmal mein „Hausberg“ und „Daham“. Es hat die Perspektive verändert. Wobei das natürlich auch weiterhin noch ein hin und her sein darf. Ein wenig andere Luft lässt immer wieder die Qualität vor Ort schätzen. Mein Kleiner freut sich beim Heimkommen immer, wenn wir zum Beispiel über Hohenhard fahren und er die gute Luft wieder riecht.
Wie würdest du einen freien Tag im Advent am liebsten gestalten und verbringen?
Tatsächlich einfach vor dem Kamin, gespickt mit einem Spaziergang durch den Wald. Trubel und Lebendigkeit gibt es eh zuhauf, von daher etwas ganz Einfaches: Nichts und dem Schnee beim Fallen zusehen.
Welches sind deine persönlichen Lieblings-Rezepte oder Anleitungen aus dem Buch?
Ich mag natürlich alles mit Bäumen sehr. Also die Tannenbratkartoffeln, das Glühmus oder auch die Kastanienplätzchen, die ich gerne mit Seidenföhre noch anreichere. Noch lieber probiere ich natürlich weiter herum, denn es wird ja nicht das letzte Buch sein.
Über die Autorin
Cornelia Müller ist seit 2018 zertifizierte Kräuterführerin. Diese Ausbildung hat sie ihrer Kindheit wieder näher gebracht und gleichzeitig die Liebe zur Natur spürbar vertieft. Neben Spinnstubenabenden, an denen Kräuterthemen, Handarbeitstechniken und Brauchtümer lebendig sind, veranstaltet sie auch Herbariumswanderungen um anderen diese faszinierende Welt zu eröffnen. Neben den Wildkräutern ist auch Architektur ihre Leidenschaft. Beides verbindet sie in ihrem Studio „architektur & wildkräuter“.
Infos zum Buch
Cornelia Müller ist seit 2018 zertifizierte Kräuterführerin. Diese Ausbildung hat sie ihrer Kindheit wieder näher gebracht und gleichzeitig die Liebe zur Natur spürbar vertieft. Neben Spinnstubenabenden, an denen Kräuterthemen, Handarbeitstechniken und Brauchtümer lebendig sind, veranstaltet sie auch Herbariumswanderungen um anderen diese faszinierende Welt zu eröffnen. Neben den Wildkräutern ist auch Architektur ihre Leidenschaft. Beides verbindet sie in ihrem Studio „architektur & wildkräuter“.
Alles neu macht Anja – in unserem News-Bereich. Neben den neuesten Neuigkeiten tippt sie Pressemitteilungen, organisiert, telefoniert, recherchiert und kümmert sich um den Oberpfalz Kalender und unsere Fotoausstellung. Als Dreifach-Mama ist sie einfach ein absolutes Organisationstalent. Singen kann sie übrigens auch noch – am liebsten im Regensburger Schottenchor.