Walter Höllerer im Literaturarchiv

Walter Höllerer – Vater des Literaturarchivs

Der Autor, Herausgeber und Literaturprofessor Walter Höllerer ist wohl einer der bekanntesten Söhne Sulzbach-Rosenbergs. Er war Mitglied der Gruppe 47, Herausgeber der Zeitschrift „Akzente“ und gründete 1977 das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg.

Geboren wurde Walter Höllerer am 19. Dezember 1922 in Sulzbach. Nachdem er als Soldat im Zweiten Weltkrieg diente, studierte er nach 1945 Germanistik, Philosophie, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Erlangen, Göttingen und Heidelberg und habilitierte 1958 an der Universität Frankfurt am Main. 1959 wurde Walter Höllerer auf den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Berlin berufen, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1988 innehatte.

Gedicht "Provinz" von Walter Höllerer"Provinz ist, was Du Daraus machst", schrieb der gebürtige Sulzbach-Rosenberger und Wahl-Berliner Walter Höllerer in seinem Gedicht "Provinz".

1963 gründete er das Literarische Colloquium Berlin, ein Haus für Autoren, das gerade in den Zeiten des Kalten Krieges und nach dem Mauerbau ein Treffpunkt für Autoren aus Ost und West wurde, aber auch eine Talente-Schmiede, der viele Autorinnen und Autoren ihre Entdeckung und Förderung verdanken.

Während seiner verschiedenen Tätigkeiten stand er in Kontakt mit bekannten Vertretern der deutschsprachigen Literatur, wie zum Beispiel Günter Eich, Ingeborg Bachmann oder Günter Grass.

Die Zeitschrift „Akzente“, die er herausgab, gilt als eine der wichtigsten literarischen Foren der frühen Bundesrepublik. 

Als Gründer des Literarischen Colloquiums Berlin und als führendes Mitglied der Gruppe 47 prägte er das geistige Leben seiner Zeit entscheidend mit. Walter Höllerer starb am 20. Mai 2003 in Berlin.

Seinen Nachlass vermachte er dem Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, der dort erschlossen und verwaltet wird.

Der Autor und Herausgeber Walter Höllerer

Lyrik
1952: „Der andere Gast“
1964: „Gedichte. Wie entsteht ein Gedicht“
1967: „Außerhalb der Saison. Hopfengärten in drei Gedichten und neunzehn Fotos“
1969: „Systeme. Neue Gedichte“
1982: „Gedichte 1942-1982“

Roman
1973: „Die Elephantenuhr“

Theater
1978: „Alle Vögel alle“

 Walter Höllerer als Herausgeber
1945-1967: Zeitschrift „Akzente“ zusammen mit Hans Bender
1961: Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“
1956: Lyrik-Anthologie „Transit. Lyrikbuch der Jahrhundertmitte“

Mitherausgeber der Werkausgaben von Friedrich Schiller (1957) und Jean Paul (1959-1967) sowie der Hansa-Reihe „Literatur als Kunst“

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