OVIGO Theater stellt Spielplan 2026 vor

Mit dem neuen Motto „Die Zeit, die uns bleibt (Tick, tick, tick)“ richtet das OVIGO Theater den Blick auf Vergänglichkeit, Zusammenhalt und das bewusste Erleben. 23 Produktionen umfasst der Spielplan 2026 – sieben davon sind Neuproduktionen. Auf über 160 Aufführungen an rund 50 Spielorten will das Ensemble das Publikum in der gesamten Oberpfalz erreichen.

Intendant Florian Wein stellte die Pläne in der Nabburger Spitalkirche vor – vor rund 100 Gästen aus Politik, Kultur und Theater. „Wir wollen zeigen, wie facettenreich Theater sein kann – ernst, verspielt, gesellschaftlich relevant und immer nah an den Menschen“, sagte Wein.

Den Auftakt macht im Februar das Kinderstück „Nur ein Tag“ von Martin Baltscheit. Eine Eintagsfliege entdeckt gemeinsam mit Fuchs und Wildschwein, wie wertvoll ein einziger Tag sein kann – poetisch, witzig und mit einer Prise Melancholie.

Ab Sommer folgt „Robin Hood“, ein Open-Air-Stück für Kinder und Familien, inszeniert von Theaterpädagoge Manuel Knoll. Zahlreiche junge Darstellerinnen und Darsteller bringen den Klassiker unter anderem in Burgtreswitz, Grafenwöhr und Winklarn auf die Bühne.

Ein ganz anderes Licht wirft das Drama „Das Experiment“ auf Macht und Moral. Regisseurin Henriette Heine adaptiert Mario Giordanos Roman um ein gefährliches Sozialexperiment – mit Premierenort Vohenstrauß und weiteren Aufführungen in Oberviechtach, Weiden und Regensburg.

Im Herbst schließt die Komödie „Kalter weißer Mann“ von Moritz Netenjakob und Dietmar Jacobs das Jahr ab – eine bissige Satire über Genderrollen, Trauerkultur und die Kunst, Zeit gemeinsam zu nutzen.

Neben dem Programm präsentierte Wein auch eine neue strukturelle Weichenstellung: Die Zusammenarbeit mit dem Theaterzweckverband Nordoberpfalz, der künftig als „Neue Bühne Oberpfalz (NBO)“ firmieren wird. Sie soll an die Arbeit des insolventen Landestheaters Oberpfalz anknüpfen.

Landrat Andreas Meier (Neustadt/WN) und Thomas Ebeling (Schwandorf) betonten die Bedeutung regionaler Partnerschaften. Der Zusammenschluss der Landkreise und Städte soll Theater in der Fläche langfristig sichern und fördern. Zum Zweckverband gehören neben dem Landkreis Neustadt auch die Stadt Weiden, der Landkreis Tirschenreuth und die Stadt Kemnath. Der Landkreis Schwandorf tritt als Förderer auf und unterstützt das OVIGO Theater ohnehin bereits.

Auch 2026 bleibt das OVIGO Theater seiner Experimentierfreude treu. Das neue Musikformat „OVIGO sings“verbindet Konzert und Theater. Der erste Abend trägt den Titel „Unstillbare Gier… nach Musical“ – mit Songs aus Klassikern, dargeboten von Franziska von Hülst und Andreas Lehmann.

Die beliebten Krimi-Dinner – unter dem Label „Dinner mit Killer“ – touren erneut durch Gasthäuser der Region. Neu im Repertoire ist „Tod im Beichtstuhl“, ein Kriminalstück in der Chicagoer Unterwelt der 1930er Jahre. Für musikalischere Abende sorgt „Dinner mit Singer“ mit der Komödie „Crashkurs für Liebeslieder“.

Mit den „Zeitreisen“ – szenischen Erlebnisführungen etwa in Nabburg oder auf Burg Murach – führt OVIGO zudem Geschichte auf ungewöhnliche Weise fort.

Mehrere Publikumserfolge kehren 2026 zurück: das Monty-Python-Musical „Spamalot“, die Komödie „Blind Date“und Shakespeares „Hamlet for You“. Dazu kommt das Format „OVIGO Classics“, das bewährte Stücke neu interpretiert – den Anfang macht „Eine ganz heiße Nummer“ als sommerliches Open Air.

Ein besonderes Gewicht behält „SAD-88“, Florian Weins Stück über den rechtsextremen Brandanschlag von 1988 in Schwandorf. „Das Stück ist wichtiger denn je“, betont der Intendant. Weitere Schultermine sind bereits vereinbart – auch als Zeichen gegen das Vergessen.

Mit fast 400 Mitgliedern und steigenden Besucherzahlen zeigt das OVIGO Theater, wie lebendig kulturelles Engagement in der Oberpfalz ist. Für 2025 rechnet das Ensemble mit über 15.000 Besucherinnen und Besuchern, 2026 könnte die 20.000er-Marke fallen.

So wird das kommende Jahr nicht nur ein Spielplan voller Vielfalt – sondern auch ein Bekenntnis zur Region. Von Burgtreswitz bis Weiden, von Kinderträumen bis Gesellschaftsdrama: Die Oberpfalz bekommt ihr Theater – und ihre Geschichten – mitten im Leben zurück.