Neumarkt verzaubert zur Weihnachtszeit

Es ist dieser Moment, wenn die Dämmerung über den Neumarkter Rathausplatz fällt und das alte Münster in warmem Licht erstrahlt – dann beginnt der Advent in der Oberpfalz. Ab dem 27. November duftet es in der Altstadt nach gebrannten Mandeln, Glühwein und frischem Holz. Bis zum 23. Dezember öffnet der Weihnachtsmarkt Neumarkt täglich seine Budengassen und bietet, was viele suchen: ein Stück Vertrautheit in festlicher Atmosphäre.

Der große Weihnachtsbaum vor dem Rathaus bildet das Herzstück, daneben knistert an der offenen Feuerstelle die Feuerzangenbowle. Wer mag, wärmt sich an einem Becher Punsch und lauscht den Gesprächen, die so typisch sind für die Region – ruhig, herzlich, manchmal mit einem Augenzwinkern.

Was den Markt besonders macht, ist sein handwerkliches Gesicht. In den hölzernen Unterständen finden sich kunstvoll gearbeitete Kerzenständer, Wollmützen oder filigrane Krippenfiguren – vieles davon stammt aus kleinen Werkstätten in der Oberpfalz. Jedes Jahr verändert sich der Markt ein wenig, ohne seinen Charakter zu verlieren.
Nach dem leuchtend roten Rentier im Vorjahr wartet heuer ein überdimensionaler Schlitten auf Besucher:innen – ein Fotomotiv, das wohl bald durch viele Smartphones wandern wird.

Abends setzen farbige Illuminationen das Münster St. Johannes und das Rathaus eindrucksvoll in Szene. Der Platz verwandelt sich in ein Meer aus Licht und Schatten, in dem sich Menschen begegnen, verweilen und weiterziehen – wie seit Generationen.

Neben dem Hauptmarkt lohnt ein Abstecher in den Brauereihof der Neumarkter Glossner Bräu. Dort öffnet der kleine, stimmungsvolle Weihnachtsmarkt bereits am 14. November und bleibt bis zum Dreikönigstag geöffnet. Lichterketten und leuchtende Silhouetten schaffen hier eine beinahe märchenhafte Kulisse – eine stille Alternative zum Trubel.

Am zweiten Adventswochenende (6. und 7. Dezember) steht im Stadtmuseum das Kunsthandwerk im Mittelpunkt. Der Adventsmarkt „Handgemacht“ breitet sich über drei Etagen aus und verbindet Tradition mit Gegenwart: moderne Arbeiten treffen auf historische Exponate.

Ein weiteres Highlight ist die 43. Krippenausstellung im Foyer des Reitstadels. Vom 29. November bis 14. Dezember zeigen Kunstschaffende aus der Region und darüber hinaus über hundert Krippen – von klassisch bis experimentell.