Oberpfälzer in UNESCO Fachkomitee berufen
PD Dr. Manuel Trummer, Akademischer Oberrat bei der Vergleichenden Kulturwissenschaft der Universität Regensburg, wurde von der deutschen UNESCO Kommission ins Fachkomitee „Immaterielles Kulturerbe“ berufen. Das Fachkomitee ist das zentrale Expertengremium auf Bundesebene. Es prüft, bewertet und wählt Vorschläge für das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aus und erarbeitet Vorschläge für internationale UNESCO-Nominierungen. Als unabhängiges Gremium kooperiert es mit der Kulturministerkonferenz der Länder und weiteren staatlichen Stellen, um die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des immateriellen Kulturerbes im Sinne des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 zu gewährleisten. Seit dem Beitritt Deutschlands zum UNESCO-Übereinkommen im Jahr 2013, wurden bislang 131 Einträge im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes vorgenommen.
Starthilfe für die Kirwan im Amberg-Sulzbacher Land
„Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe. Diskussionen über kulturelles Erbe spiegeln stets auch weiterreichende gesellschaftlichen Debatten. Darin liegt ein Nachdenken über Zugehörigkeit, über kulturelle Normen, aber auch Vorstellungen, was wir als Gesellschaft an Orientierungspunkten in die Zukunft tragen wollen. Gerade angesichts einer wachsenden Vereinnahmung von kulturellem Erbe als Argument und Ressource in politischen und kommerziellen Kontexten, sehe ich es auch als eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren“, sagt Trummer.
Manuel Trummer kommt aus Vilseck im Landkreis Amberg-Sulzbach. Er arbeitet begleitet von Forschungs- und Lehraufenthalten an den Universitäten Zürich, Mainz und München seit 2009 an der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der kulturwissenschaftlichen Raumforschung, der Populärkulturforschung sowie den Heritage Studies.
Er hat entscheidenden Anteil daran, dass die Kirwa im Amberg-Sulzbacher Land als Immaterielles Kulturerbe Bayerns geadelt wurden. Mit einem Studententeam hat Trummer im vergangenen Jahr die Bewerbung aus dem Landkreis begleitet.
Immaterielles Kulturerbe
- Die Unesco stellt seit 2003 im Rahmen des „Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes“ kulturelle Ausdrucksformen in den Fokus der Öffentlichkeit – darunter den spanischen Flamenco, die japanische Puppentheatertradition oder die iranische Teppich-Knüpfkunst.
- In der Bundesrepublik Deutschland ist das Übereinkommen 2013 in Kraft getreten. Zentraler Bestandteil der Umsetzung ist die Einrichtung eines Bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes, in dem sich mittlerweile 131 Einträge befinden. Neben dem Bundesweiten Verzeichnis führt der Freistaat ein eigenes Landesverzeichnis. Darin werden alle Bewerbungen aufgenommen, denen das Bayerische Expertengremium die Erfüllung der Kriterien des UNESCO-Übereinkommens attestiert.
- Neben den Kirwan im Amberg-Sulzbacher Land wurden zuletzt auch der Evangelische Hochzeitszug aus der ehemaligen Grafschaft Wertheim (Unterfranken) und das Neustadter Kinderfest (Oberfranken) in das Bayerische Landesverzeichnis aufgenommen. Die Neueinträge zeigen: Bayern ist kulturell reich an Bräuchen, Festen, Musik und Tanz, traditionellen Handwerkstechniken und überliefertem Wissen. Mit den Neuaufnahmen umfasst das Bayerische Landesverzeichnis nunmehr 69 Einträge.
- In der Oberpfalz gehören bereits der Further Drachenstich sowie die Teichwirtschaft im Landkreis Tirschenreuth zum Immateriellen Kulturerbe.
Die Oberpfalz ist der ideale Ort zum Leben und Arbeiten. Das zu kommunizieren und den Rest der Welt für die Region zu begeistern, ist die Aufgabe des Oberpfalz Marketings. Challenge accepted.