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Das LTO taucht ein in die Geschichte der Maxhütte

Maxhütte in Sulzbach-Rsoenberg – Aufnahme aus dem Jahr 2015Foto: Thilo Hierstetter

150 Jahre lang glühten die Hochöfen in Sulzbach-Rosenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach. 2002 war Schluss, der Beginn eines Strukturwandels in der Region. Für den Sommer 2022 plant das Landestheater Oberpfalz eine Theaterproduktion zu dieser Thematik – und sucht noch Autor:innen.

Am 23. September 2002 fand in der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg der letzte Hochofenabstich statt. Der Konkurs des seit über hundertfünfzig Jahren bestehenden Unternehmens bedeutete nicht nur den Verlust von knapp zweitausend Arbeitsplätzen, sondern markierte auch einen Strukturwandel, der immer noch nachhallt und das gesellschaftliche Leben der Region bis heute prägt.

Für den Sommer 2022 plant das Landestheater Oberpfalz (LTO) eine Theaterproduktion zu dieser Thematik und ruft Autor:innen auf, sich im Rahmen eines Wettbewerbes für einen Stückauftrag zu bewerben.

Vorgaben:

Das ausgewählte Stück soll im Sommer 2022 als Freilichtaufführung für etwa 200 Besucher auf der Hochofenplaza des stillgelegten Betriebsgeländes in Sulzbach-Rosenberg gespielt werden. Geplant ist eine Inszenierung mit 90 bis 120 Minuten Spieldauer, die das Gelände mit einbezieht und deren Szenen gegebenenfalls auch an mehreren unterschiedlichen Schauplätzen vor dem Hochofen gespielt werden können. Darüber hinaus werden Mitwirkungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung angestrebt – sei es als Kleindarsteller:innen oder auch durch die Einbeziehung von Gruppen wie Chören oder Musikformationen.

Inhaltlich soll sich der Text neben der Schließung auch mit der Geschichte der Maxhütte beschäftigen und in einer frei zu wählenden Form mehrere unterschiedliche Zeitebenen behandeln, wobei auch der Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen während der NS-Zeit thematisiert werden soll.

Verfahren:

Das LTO bittet interessierte Autor:innen, sich bis zum 5. Juli 2021 mit Lebenslauf und einer ersten konzeptionellen Skizze (6000 bis 12.000 Zeichen) zu bewerben. Autor:innen ohne Veröffentlichungen bei Theaterverlagen werden gebeten, zusätzlich einige repräsentative Textausschnitte aus bereits bestehenden dramatischen Arbeiten beizulegen. Aus den eingegangenen Bewerbungen wählt eine fünfköpfige Jury die drei überzeugendsten Einreichungen aus. Deren Autor:innen werden bis zum 20. September 2021 um die Ausarbeitung einer ausgeschriebenen Szene (4000 bis 9000 Zeichen) gebeten, aus denen die Jury dann eine(n) Autor:in für die Erteilung eines Stückauftrages durch das Landestheater Oberpfalz auswählt.

Prämierung:

Die für die Endrunde ausgewählten Autor.innen erhalten für die Ausarbeitung des einzureichenden Szenenausschnittes eine Aufwandsentschädigung von 500 Euro. Der Stückauftrag des Landestheaters Oberpfalz ist mit 6500 Euro dotiert. Vorausgesetzt wird die Unterzeichnung eines Honorarvertrags, der zur Abgabe eines ausgearbeiteten Manuskriptes bis spätestens 14. Februar 2022 verpflichtet und dem Landestheater Oberpfalz das Recht zur Uraufführung sowie sieben weiterer Vorstellungen einräumt. Alle Einsendungen werden vertraulich behandelt. Die Ausschreibung erfolgt in Kooperation und mit Unterstützung der Stadt Sulzbach-Rosenberg. Für interessierte Bewerber:innen besteht die Möglichkeit, im Stadtarchiv Zugang zu Publikationen und historischen Dokumenten zu erhalten.

Landestheater Oberpfalz
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