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Kino-Premiere: Regensburg ist das Paris von Hochstapler Felix Krull

Blick auf den MariahilfbergRegensburg wird zum perfekten Paris in der Neuverfilmung von Felix Krull. Foto: Bavaria Film | Warner Bros. Germany 2020

Wenn Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull ab dem 2. September über die Kinoleinwände flimmert, wird einigen Oberpfälzer:innen das Krull’sche Paris im Film seltsam bekannt vorkommen. Das liegt daran, dass Detlev Buck gar nicht an der Seine drehte, sondern an der Donau — und zwar in Regensburg.

Schon immer ist das Kino Betrug. Das Medium, das sich als vollendete Illusion der Wirklichkeit versteht, erlangt diese Perfektion durch einen einfachen Trick – durch die Illusion einer Bewegung wird der Film zum Leben erweckt. Durch die Montage können Zeit und Raum mit nur einem Cut überwunden werden. Und weil wir gerade schon beim Setting sind: Die tatsächlichen Drehorte entsprechen natürlich auch nicht immer den Orten, die sie im Film mimen sollen. So wird Regensburg in der Neuverfilmung Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull von Detlev Buck und Daniel Kehlmann kurzerhand zu Paris.

Perfekter Drehort an der Donau

Da der Film fast ausnahmslos in Deutschland gedreht werden sollte und letztlich auch wurde, haben Locationscouts alle Ecken des Landes abgeklappert. Dabei waren sie auf der Suche nach den besten Spots für die Adaption des Kultromans nach Thomas Mann. So entdeckten die Filmemacher Regensburg als perfektes Paris für Felix Krull. Vor allem die Ähnlichkeit der Steinernen Brücke zur Seine-Brücke habe die überzeugt, so die Pressereferentin. Gedreht wurde vor allem am Donauufer und im Posthorngässchen.

Auch Produzent Markus Zimmer zeigte sich im Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung begeistert von der Oberpfälzer Location: „Regensburg ist eine wunderschöne Stadt, die hoffentlich noch häufiger als Drehort genutzt wird.“

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Felix Krull (Jannis Niewöhner), ein attraktiver junger Mann aus gutbürgerlichem Haus, hat seine Verwandlungskünste und Rollenspiele seit frühestem Kindesalter perfektioniert. Als sich ihm nach einigen Schicksalsschlägen die Möglichkeit eröffnet, als Liftboy in einem Pariser Luxushotel zu arbeiten, zögert er nicht lange, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Dort im Hotel passt sich Felix allen Gegebenheiten gekonnt an und steigt rasch zum Oberkellner auf, wobei er vor allem die weiblichen Gäste um den Verstand bringt. Bei einem Zusammentreffen mit dem jungen, unglücklich verliebten Marquis Louis de Venosta (David Kross) kommen die beiden auf die Idee, ihre Identitäten zu tauschen, um dem Marquis ein Zusammenleben mit der temperamentvollen und freizügigen Zaza (Liv Lisa Fries) zu ermöglichen. Dies bedeutet für Felix zwar, seine große Liebe Zaza an einen anderen Mann zu verlieren, jedoch ist sein unstillbarer Drang nach Veränderung und gesellschaftlichem Aufstieg größer. Die Fähigkeit, die Menschen zu bezaubern und zu betrügen führt ihn schließlich bis an den Königshof von Lissabon, wo er sein Meisterstück als Hochstapler abliefern kann.

Kinostart: Donnerstag, 2. September.

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Als Kind der 80er konsumierte das damalige Army Brat so ziemlich alles, was die Kinoleinwände zwischen der good ol’ Oberpfalz und Fort Knox so hergaben. LADY OSCAR, und DIE DREIBEINIGEN HERRSCHER stellten die Weichen für ihr Berufsleben: Nach einem Volo frönte sie den Film- & Literaturwissenschaften in Berlin und arbeitete für verschiedene Medien.