Wanderer bei Gebhardsreutherschleife bei Moosbach
Foto: Thomas Kujat

Wander-Rendezvous mit der Geschichte

Vor über 3000 Jahren begann man damit, in der nördlichen Oberpfalz Spiegel herzustellen. Dabei entstanden entlang der Flüsschen und Bäche zahlreiche Schleif- und Polierwerke, in denen Glas veredelt wurde. Diese kannst Du auf dem Glasschleifererweg in fünf Etappen entdecken.

Es ist eine Zeitreise auf 78 Kilometern Länge: Im Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald wartet auf Wanderer:innen ein Rendezvous mit der Geschichte. In fünf Etappen folgt der Glasschleifererweg den bis heute erhaltenen und gut sichtbaren Spuren der großen Handwerkstradition, die die Region prägte.

Ortsnamen verweisen auf eine alte Tradition

Vor über 300 Jahren ließen sich französische Flüchtlinge in der nördlichen Oberpfalz nieder und begannen mit der Herstellung von Spiegeln. Dazu war geschliffenes Glas notwendig: So entstanden entlang von Flüsschen und Bächen aus früheren Eisenhämmern oder Mühlen die ersten Schleif- und Polierwerke. An deren Ufern begegnest Du über zwanzig ehemaligen Glasschleif- und Polierwerken. Sie alle nutzten die Energie des Wassers zur Glasveredelung. Der Rundweg führt in fünf Etappen durch eine sanfthügelige Mittelgebirgslandschaft entlang der Flüsschen Pfreimd, Goldbach, Tröbesbach und Zottbach.

Entlang des Zottbaches weisen heute noch die Ortsnamen auf die Betriebe hin – wie Pingermühle, Peugenhammer, Hagenmühle oder Neuenhammer. Die meisten hiervon waren zwischen dem 19. und der Mitte des 20. Jahrhunderts Schleif- und Polierwerke. Diese sind noch heute erhalten und an den dafür charakteristischen großen Längsgebäuden am Bach erkennbar.

An dem reizvollen Weg entlang der Grenze zur Tschechischen Republik liegt außerdem der Ort, für den die erste Glashütte der Oberpfalz aus dem Jahr 1487 bezeugt ist: Frankenreuth.

Besuch bei der ersten Glashütte der Oberpfalz

Die Markierung des Weges zeigt ein Kristallglas auf weinrotem Grund. Die rote Farbe versinnbildlicht den Polierstaub, das so genannte Potée. Eine noch gangbare Glaspolier steht in der Hagenmühle bei Pleystein. Erhalten ist dort als Teil der historischen Spiegelglasschleiferei ein Raum, in dem bis zum vergangenen Jahrhundert die zunächst unebenen Flachglasscheiben auf Schleiftischen durch mit Wasserkraft betriebene Schleifblöcke glattgeschliffen wurden. Der ganze Raum ist überzogen von rötlichem Potéepulver, das zum Polieren der Scheiben mit dicken Filzplatten benötigt wurde.

Ausgangspunkt der Wanderung ist die seit über 160 Jahren bestehende Mühle Gehenhammer bei Georgenberg. Entlang der Route über Pleystein, Moosbach, Burgtreswitz, Tröbes, Eslarn und Waidhaus begegnen Wanderer:innen immer wieder dem Thema Glas. Ein Ein- oder Ausstieg ist in allen Orten entlang der Stecke möglich.

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