multikopter
Foto: Tom Harmsen

Zurück in die Zukunft im BayernLab Nabburg

Mitten in der historischen Altstadt von Nabburg taucht unser Oberpfalz-Entdecker ein in die Zukunft: er darf Drohne fliegen, auf einer virtuellen Achterbahn fahren und am Ende kann Jakob sogar einen kleinen Doppelgänger mit nach Hause nehmen. Im BayernLab wird Digitalisierung erlebbar.

Jakobs Hände krallen sich in die Lehnen des blauen Ohrensessels. So fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten. „Oh mein Gott! Wuaaaaah …“ Jakob schnappt nach Luft, drückt sich tief in die Sitzfläche. Eigentlich sitzt der Zwölfjährige auf einem ganz gewöhnlichen, gemütlichen Sitzmöbel in einem freundlichen, hell erleuchteten Raum mit braunem Parkettboden. Doch vor seinen Augen läuft ein ganz anderer Film ab. Eine schwarze Spezialbrille, eine sogenannte VR-Brille, die fast das halbe Gesicht des Jungen bedeckt, zeigt eine wilde Achterbahnfahrt durch Dschungellandschaften und Eiswelten. So täuschend echt ist diese virtuelle Realität, kurz VR, dass Jakob am Ende doch ein wenig flau ist im Magen. „Wow, das war wirklich abgefahren“, sagt er zu Simone, der Leiterin des BayernLabs Nabburg, als er mit wackeligen Knien aus dem blauen Ohrensessel aufsteht.

Virtuelle Tour durch das BayernLab

Unternimm mit uns eine virtuelle Tour durch das BayernLab in Nabburg. Wenn Du ein mobiles Endgerät nutzt, kannst Du das Foto mit dem Finger ganz einfach um 360 Grad drehen. Auf dem Desktop musst Du dafür das Bild einfach mit deiner Maus anklicken. Wenn Du die einzelnen Symbole anklickst, bekommst Du weitere Informationen sowie kleine Videos angezeigt, die Dir einen kleinen Einblick in die Angeboten des BayernLabs geben. Über die roten Symbole kannst Du Deinen Standpunkt ändern und Dich ganz einfach von Raum zu Raum bewegen.

Das BayernLab liegt mitten in der wunderschönen, historischen Nabburger Altstadt im Landkreis Schwandorf. In einem Nebengebäude des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung wurden im November 2017 die nagelneuen Ausstellungs- und Konferenzräume eröffnet. Darin: hochmoderne Technik und Informationsangebote zum Thema Digitalisierung, Internet und Geodaten. Diese IT-Zentren waren eine Idee von Markus Söder, heute bayerischer Ministerpräsident, damals noch Finanz- und Heimatminister. Nach einem Besuch im Silicon Valley wollte er „Schaufenster für digitale Innovationen mit modernster Technik“ in allen Regionen des Freistaats etablieren. Insgesamt entstehen 13 solcher BayernLabs. Die ersten wurden schon eröffnet, eines davon in Nabburg. Ein zweites soll in der Oberpfalz noch dazukommen – und zwar in Neumarkt. Das Motto: „Anschauen, Anfassen, Ausprobieren“.

Jakob wippt ungeduldig mit dem Fuß. Er muss jetzt ganz stillhalten. Eine Herausforderung für den sonst so quirligen Oberpfalz-Entdecker. Während er auf einem Stuhl sitzt, geht Reinhard, der Techniker des BayernLabs, mit einem Tablet in der Hand langsam um Jakob herum. Das Gerät scannt Jakobs Umrisse für den hochmodernen 3D-Drucker, der nur ein paar Meter weiter um die Ecke steht. Sobald die Daten übertragen sind, braucht das Gerät rund sechs Stunden, um ein originalgetreue Miniaturausgabe des Zwölfjährigen zu erstellen, die er natürlich auch mit nach Hause nehmen darf.

Ein Angebot für Jedermann

In den BayernLabs werden nur Technik, Programme und Applikationen verwendet, die die Besucher außerhalb des BayernLabs weiter problemlos nutzen können. Auch die Ausstellung samt aller Angebote richtet sich an jedermann – von Schülern bis Senioren, von Jugendgruppen bis zu Vereinen. Die Nutzung ist komplett kostenlos. Auch der hochmoderne Konferenzraum im Obergeschoss kann ganz einfach angemietet werden – zum Beispiel für Videokonferenzen oder Besprechungen.

Wie eine übergroße Biene surrt das kleine Flugobjekte durch den Raum – und kracht am anderen Ende mit voller Wucht gegen die Wand. Jakob lacht und kratzt sich am Hinterkopf. „Das ist gar nicht so einfach, wie es aussieht“, sagt er zu Julian, dem Medienwissenschaftler im Team des Nabburger BayernLabs. Der winkt ab. Zahlreiche Drohnen hat er schon – etwa bei Ausflügen an Schulen in der Region – sterben sehen. Das gehöre dazu, erklärt er, denn in den IT-Zentren sei Ausprobieren und Mitmachen eben ausdrücklich erlaubt. Nur den kleinen weißen Alleskönner hinter Jakobs Rücken, den Multikopter, dürfen ausschließlich ausgebildete und erfahrene Drohnenpiloten abheben lassen.

Jakobs Geheimtipp

Einmal Gott spielen, auch das geht aktuell im Bayern Lab in Nabburg. Die Besucher können in einer „Augmented Reality Sandbox“ Burgen, Gräben und Berge bauen. Eine 3D-Tiefenkamera projiziert in Echtzeit Höhenlinien und Farben auf die Landschaft aus Spezialsand. Die tiefen Stellen werden blau eingefärbt, die höchsten Punkte erstrahlen in Weiß. Sogar regnen lassen kann man es hier. Topographie und Hydrologie werden so leicht verständlich.

Die Sandbox gehört zu den wechselnden Ausstellungsobjekten des BayernLabs. Mit diesen Spezialangeboten will man für Abwechslung sorgen. Deswegen kann man nur noch bis Ende Juli im kinetischen Sand buddeln, bauen und kneten. Dann geht die Box an ein anderes IT-Zentrum.
Doch was danach kommt, ist nicht weniger spektakulär: Ab August wird „Nao“ das BayernLab-Team in Nabburg verstärken. Der kleine Roboter soll den Besuchern die Grundlagen von Robotik, Sensorik und Programmierung ein wenig näher bringen.

BayernLabs – Digitalisierungsstrategie "Montgelas 3.0".

Mit Breitbandausbau und BayernWLAN sorgt die Staatsregierung bereits dafür, dass ganz Bayern eine zukunftsfähige Infrastruktur erhält – egal, ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs.
Mit den BayernLabs kommt nunmehr die flächendeckende Erschließung der digitalen Inhalte hinzu. Über die BayernLabs kommen neuste Trends in der Region an. Dort sollen digitale Themen nicht nur als graue Theorie präsentiert, sondern auch erlebbar werden. Gedacht sind sie als offene Informationsplattformen für jedermann, die Innovationen multiplizieren sollen.

Insgesamt entstehen im Freistaat Bayern dreizehn BayernLabs. In der Oberpfalz soll neben der Einrichtung in Nabburg noch ein weiteres IT-Labor in Neumarkt in der Oberpfalz eröffnet werden.

Das Informationszentrum in Nabburg bietet Informationen zur Digitalisierung und Technik zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren – kostenfrei und für jedermann. Bürger, Kommunen, Firmen und Schüler können hier die digitale Welt erforschen – in Theorie und Praxis.

Öffnungszeiten: 

  • Montag, Dienstag: 10 bis 17 Uhr
  • Mittwoch: 14 bis 17 Uhr
  • Donnerstag: 10 bis 14 Uhr
  • sowie nach Vereinbarung

Der Eintritt ist kostenlos!

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Nina hat den Überblick: über die Inhalte auf unserer Website und unsere Social-Media-Profile. Wenn sie dann aber doch mal genug vom Digitalen hat, genießt sie die Schönheit der Oberpfalz ganz analog – am liebsten vom Wasser aus: Die gebürtige Ambergerin paddelt leidenschaftlich gerne auf dem SUP – zusammen mit ihren beiden Söhnen.

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Tom ist unser Superheld. Er kann alles, er weiß alles und er macht alles. Der Schwarzenfelder beherrscht die Technik hinter unserer Website, den Drucker, die Kamera, das Videoschnittprogramm, Fotografie, Programmieren, Codieren und er weiß immer Rat. Kurz gesagt: Ohne Tom wären wir ganz schön aufgeschmissen.