Familie auf dem Vilstalwanderweg
Foto: Anton Mirwald

Vilstalwanderweg: Frühlingstour in fünf Etappen

Die Vils durchquert das Amberg-Sulzbacher Land. Entlang des Flusses lässt sich die Schönheit des Landkreises also auf ganz besondere Weise entdecken. Wer nicht immer zu Fuß gehen möchte, kann die Strecke in Teilen auch mit dem Kanu zurücklegen.

Die Vils hat das Amberg-Sulzbacher Land geformt landschaftlich und wirtschaftlich. Im nördlichen Teil ist sie geprägt von weiten Tallagen der Vilsecker und Hahnbacher Mulde. In der Stadt Amberg spielt sie die Hauptrolle und durchquert die Stadt. Über ihr spannt sich das Wahrzeichen der Stadt, die Amberger Stadtbrille. Das sind zwei Gewölbebögen über dem Fluss. In der Oberpfalz wurde im Mittelalter Eisenerz gewonnen und verhüttet. Die Vils war der Transportweg für das vorgefertigte Eisen. Die Kulturgeschichte prägt die Region. Farbenfrohe oberpfälzer Orte, sehenswerte Kirchen, die ehrenwerten alten Hammerschlösser und Naturdenkmäler bringen Abwechslung in die Wandertour. 

Der Vilstalwanderweg begleitet den Fluss auf einer Länge von etwa 90 Kilometern von der Quelle in Kleinschönbrunn bis zur Mündung in die Naab in Kallmünz. Die Strecke ist in fünf Etappen untergliedert, ein Teil kann sogar mit dem Kanu absolviert werden.

Unser Tipp

Erlebe die Vils auch aus einer anderen Perspektive, nämlich vom Kanu aus.

  • Kanuverleih Hahnbach: Tel.: 09664 / 953356
  • Kanuverleih Ensdorf: Tel.: 09624 / 920011
  • Kanuverleih Freudenberg: Tel.: 09621 / 9609677

Etappe 1: Kleinschönbrunn – Vilseck (16 km)

Unsere Wanderung beginnt in KleinschönbrunnDer Weg führt uns in das Naturschutzgebiet Vilsecker Mulde. Die dort herrschende schaurig-schöne Stimmung hat ihren eigenen Reiz. Nach einigen Kilometern erreichen wir den Axtheid-Berg. Von dem „Bergkirchl“  können wir eine herr- liche Aussicht genießen. Im Norden liegt der Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Im Nordwesten ragen am Horizont drei Bergkuppen heraus, links der Rammersberg, rechts daneben der Gottvaterberg bei Auerbach und weiter rechts der Glatzenberg. Die erste Etappe endet in Vilseck. Der Ort liegt zu Füßen der Burg Dagestein. Seine Geschichte ist über 1000 Jahre alt. Im 1466 erbauten Vogelturm, dem Wahrzeichen der Stadt, befindet sich das Erste Deutsche Türmermuseum.

amberg-sulzbach_freizeit_kanufahren_vilsKanufahren auf der Vils bei Kümmersbruck – diese Wanderun lässt sich auch auf dem Wasser zurücklegen. Foto: Clemens Zahn

Etappe 2: Vilseck – Altmannshof (22 km)

Über Schlicht – vorbei an der Nepomuk-Kapelle – wandern wir auf einem Naturweg durch die Teufelslochleite, ein Feuchtgebiet. Hier haben wir die 20 km-Grenze unserer Wanderstrecke vom Ausgangspunkt in Kleinschönbrunn erreicht. Entlang der Bahnlinie kommen wir nach Gumpenhof. In Heroldsmühle befindet sich eine sehenswerte Hofkapelle.  Auf der Anhöhe erwartet uns wieder ein Rundblick. Im Osten, an der Waldspitze, sehen wir den Kirchturm vom Kreuzbergkircherl. Im Süden steht die Kirche von Hahnbach, und links davon, am Horizont, die Kirche auf dem Mariahilfberg in Amberg.

Unser Weg führt uns weiter nach IrlbachAuf Feld- und Wiesenwegen entlang des Furthbaches und der Vils kommen wir in Richtung Hahnbach. Ein Steg bringt uns über die Vils und schon sind wir in der Ortsmitte. 32 km liegen nun hinter uns. Über Kümmersbuch und Laubhof erreichen wir uns Etappenziel Altmannshof.

Etappe 3: Altmannshof – Theuern (15,5 km)

Bei Trasslberg geht es über Feld- und Wiesenwege zum Schlackenberg. Wir überqueren das Sträßchen nach Neumühle, wandern entlang der Gartenanlage und kommen über die Bahnlinie (Amberg-Nürnberg) in die Sulzbacher Straße. Nach links stadteinwärts wandern wir bis zur Erzbergbrücke.
Beim Druckhaus Frischmann werfen wir einen Blick in den Hinterhof zum ehem. Mundloch (Eingang) in den Theresienstollen des Erzberges. Bei der Erzbergbrücke stehen wir zum zweiten Mal an einer Engtalstrecke, die sich die Vils in hartes Gestein einarbeiten musste. Links liegt der Galgenberg mit dem braunen Keuper, rechts der Eisberg mit dem anstehenden Juragestein. Wir steigen nun den Stufenweg zum Eisberg hoch. Beim Sender werfen wir noch einmal einen Blick zurück ins Hahnbacher Becken. Stadteinwärts erreichen wir das Vilstor. 45 km vom Ausgangspunkt in Kleinschönbrunn sind zurück gelegt.

Wir betreten den mittelalterlichen Stadtkern der Stadt Amberg durch das Vilstor. Eine Alternative zur Route durch die Stadt ist der Weg außen herum entlang der Stadtmauer. Achtung: Die Route durch die Altstadt ist nicht markiert.

Bergbaumuseum TheuernPlant bei eurer Wanderung einen Stop im Bergbaumuseum Theuern ein. Foto: Peter Neunteufel / 9_teufel_photography

Vorbei am Kurfürstenbad, führt uns der Vilstalwanderweg flussabwärts. Wir treffen dabei nun auf das Landesgartenschaugelände, das wir durchwandern und am südlichen Ausgang wieder verlassen. Unser Weg führt uns am ehemaligen Drahthammerbahnhof vorbei. Wir wandern weiter nach Haselmühl. Auf der Hammergutstraße verbleiben wir bis zum Plattenweg. Dann verlassen wir das Tal und steigen zur Anhöhe hoch. Auf Flur-, Wiesen- und Waldwegen bleiben wir auf der Platte. Nach ca. 1,6 km Fußmarsch treffen wir auf eine Wegschranke. Ein Forstweg führt uns wieder ins Tal. 
Unter der Autobahnbrücke hindurch erreichen wir Theuern. Am Ortseingang befinden sich die Außenanlagen des Bergbau- und Industriemuseums, links das Strommuseum, die Spiegelglasschleife und das Polierwerk. In der Ortsmitte von Theuern wartet das Hammerherrenschloss, das heute als Museum und Kultur-Schloss dient.

Etappe 4. Theuern – Schmidmühlen (20,5 km)

Auf einem Feldweg, der oberhalb der Kläranlage Theuernas vorbei führt, geht es weiter talwärts. Wir unterschreiten die große Talbrücke Richtung Hofstetten. Im Norden erblicken wir Ebermannsdorf, rechts davon den Johannisberg (604 m ü. NN) und den Sender Rotbühl. Nach ca. einem Kilometer treffen wir auf die Staatsstraße 2165. Hier geht es  hinab nach Wolfsbach. Am Ortsende geht es auf einem Fuhrweg an der Vils entlang weiter.

Rechts des Weges, kurz vor Ensdorf, erreichen wir einen Felsturm, dem sich die Steinbergwand anschließt. Bald darauf treffen wir auf den Stufenweg zum Kalvarienberg bei Ensdorf. 17 Kilometer nach Amberg erreichen wir Ensdorf. Wir gehen den Ort nicht direkt an, sondern verbleiben rechts der Vils. Nach einer längeren Talwanderung, die wir hinter uns haben, gehen wir wieder einen Höhenzug an und verlassen den Ort über die Hirschwalder Straße. Entspannt wandern wir an den drei vereinzelt gelegenen Schönhöfen vorbei.

Wir stoßen auf den äußeren Ringwall der Burganlage von RiedenWir verlassen den Schlossberg talabwärts, durchqueren den Ort und durchwanderen ein kleines Wäldchen. Bevor wir das Ende des steil abfallenden Schweinbergs erreichen, finden wir links abseits des Weges drei große Steinhaufen, in denen man vorgeschichtliche Grabhügel vermutet.

Ein kurzer Aufstieg auf einem Pfad ermöglicht uns auf einem Felsvorsprung bei Schmidmühlen einen Ausblick ins Vilstal. Dann erreichen wir auch noch eine Felskanzel mit Blick in das Bruchgebiet des Steinbruchs Vilshofen. Auf halber Höhe bleibt weiterhin der Pfad unser Wegführer durch den Wald.

Talabwärts geht es nach Ettsdorf.  Vorbei am Markhof mit seiner schmucken Hofkapelle führt uns der Weg nach Schmidmühlen.

Etappe 5: Schmidmühlen – Kallmünz (15 km)

Den Ort Schmidmühlen verlassen wir weiter über die Hammerstraße am Ortsende, links steht die HammerkapelleDie Vils ist nun unser ständiger Begleiter. Auf einem Fahrweg erreichen wir Emhof. Wir verlassen den Weg und wandern auf einem Treidelpfad weiter, ein Relikt aus der Zeit, als die Vils als Schifffahrtsstraße benutzt wurde. Nach etwa einem Kilometer  öffnet sich wieder die Talenge – Dietldorf ist in Sicht. Wir befinden uns nun im Landkreis Schwandorf. Zwischen Vils und dem Übungsplatz führt uns der Vilstalwanderweg durch die Talenge nach Rohrbach.

Vor Rohrbach haben wir bereits den Landkreis Regensburg erreicht. Nach kurzer Zeit erreichen wir am Rohrbachweg die Ortschaft Traidendorf mit dem ehemaligen Hammerschloss. Auf unserem letzten Abschnitt in der Talenge bekommen wir noch einmal Tuchfühlung mit der Vils. Rechts unseres Weges ragen schroff aufsteigende Felswände in die Höhe. Ende unserer Wanderung ist das malerische Kallmünz. Ein Aufstieg zur Burg belohnt den Wanderer:innen mit einer wunderbaren Fernsicht ins Naab- und Vilstal und ist ein krönender Abschluss der Wanderung.

Blaue Stunde in KallmünzEnde unserer Wanderung ist das malerische Kallmünz. Foto: Tobi Frauendorfer

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