SUP am Steinberger See
Foto: Bewegter Blick

SUP in der heimischen Karibik: Auf die Bretter, fertig, los!

Auf dem Brett über das Wasser – nur ohne Wind und ohne Wellen: Seit ein paar Jahren gleiten immer mehr Menschen auf überdimensionalen Surfbrettern über die Seen und Flüsse der Oberpfalz. Stand Up Paddling nennt sich die Trendsportart für Jedermann und der Steinberger See ist ein Hotspot für Paddelbegeisterte. Wir haben uns mit einem SUP-Profi von Wild Wake Ski aufs Board gewagt.

Es ist eine Trendsportart, die so neu gar nicht ist: Stand Up Paddling (SUP) oder Stehpaddeln ist der kleine, entspannte Bruder des Wellenreitens. Waren keine Wellen oder kein Wind da, griffen die Surfer auf Hawaii um die Jahrtausendwende kurzerhand zum Stechpaddel. Die Idee war allerdings nicht neu: Auf diese Art und Weise bewegen sich die Menschen in Polynesien schon seit Jahrhunderten von Insel zu Insel. In den frühen 60er Jahren verhalfen die Beach Boys von Waikiki – auf ihren Boards stehend – Touristen zum perfekten Urlaubsfoto beim ersten Ritt auf der Welle. Seit 2009 breitet sich die Sportart auch in Europa immer mehr aus.

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Du hast Lust bekommen, Dich auch einmal aufs Brett zu wagen? Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema SUP:

Für wen ist SUP geeignet?

Ob Kind oder Erwachsener, Mann oder Frau, Enkel oder Oma – im Prinzip kann jeder aufs Brett steigen, der Lust dazu hat. Denn: Mit einem Minimum an Ausrüstung kann selbst ein blutiger Anfänger schnelle Erfolge feiern. Im Vergleich zu anderen Sportarten ist SUP nämlich sehr leicht zu erlernen. Eine gewisse Grundfitness und gute Schwimmfähigkeiten sind jedoch von Vorteil.

Was bringt SUP?

SUP, das ist vor allem ein Ausdauersport. Auf den bis zu vier Meter langen Brettern legen die Surfer viele Kilometer in kürzester Zeit zurück. Wie groß der Trainingseffekt ist, das kommt darauf an, wie man fährt: vom physisch anspruchsvollen Crossover-Training bis zum entspannten Paddel-Ausflug auf dem See inklusive Naturerlebnis ist alles möglich. Du allein bestimmst die Intensität Deines Trainings.

Stand Up Paddling ist ein ideales und vor allem gelenkschonendes Ganzkörper-Workout – vom Nacken bis zu den Zehen. Um möglichst geschmeidig und schnell über das Wasser zu gleiten, muss der ganze Körper unter Spannung stehen. Durch die aufrechte Position beim Paddeln werden sowohl Arme, Beine als auch der Rumpf trainiert. Das ständige Ausbalancieren trainiert die feine Tiefenmuskulatur – vor allem in den Beinen – und den Gleichgewichtssinn.

Außerdem macht Stand Up Paddling den Kopf frei. Lautlos über den See zu gleiten und vom Wasser aus die Landschaft zu genießen, das hat schon fast meditativen Charakter. Mit jedem Paddelschlag lässt Du den Alltagsstress ein bisschen weiter hinter Dir. Die Ruhe und die Natur wirken beruhigend auf die Seele.

Was muss ich als Anfänger:in beachten?

Für die ersten Surfversuche sollte man auf ein etwas breiteres Brett von etwa 75 Zentimetern steigen. Das erhöht die Stabilität und die ersten Stehversuche werden dadurch etwas einfacher. Außerdem kommt es auf die richtige Technik an! Ohne kommst Du nur langsam voran, wirst schneller müde und das Verletzungsrisiko ist deutlich höher. Im Zweifelsfall lohnt es sich aber auch, alleine oder mit ein paar Freunden einen Einsteigerkurs zu buchen, beispielsweise am Steinberger See oder am Guggenberger See bei Regensburg.

Leihboards im Wild Wake Park am Steinberger SeeIm Wild Wake Park am Steinberger See kannst Du Dir jederzeit ein Board für einen Ausflug aufs Wasser leihen. Foto: Filmmaschine

Welche Ausrüstung brauche ich?

Eigentlich braucht man nicht viel für einen SUP-Ausflug: Badehose oder Bikini, ein T-Shirt und etwas Sonnencreme, denn auf dem Wasser holt man sich schnell mal einen Sonnenbrand. Etwas schwieriger zu bekommen ist das spezielle Surfbrett und das Stechpaddel. Am Steinberger See, aber auch an einigen anderen Oberpfälzer Gewässern gibt es die Möglichkeit, sich Boards zu leihen (siehe Info-Box). Zudem bieten spezielle Sportgeschäfte Leihbretter an. Die Kosten dafür gehen von zehn Euro die Stunde bis 30 Euro am Tag. Wer sich ein eigenes Board zulegen möchte, der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen: hier kann man gut und gerne auch 1.000 Euro oder mehr ausgeben. Im Vergleich zu anderen Wassersportarten ist das aber immer noch recht günstig … In jedem Fall solltest Du dich vorher in einem Fachgeschäft beraten lassen, denn welches Brett für Dich das richtige ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Wo kann ich paddeln?

Eigentlich überall dort, wo es einen Fluss oder eine andere Art von Gewässer gibt und Du mindestens 30 Zentimeter Wasser unterm Kiel hast. SUP funktioniert auf stehenden Gewässern, aber auch auf fließenden oder im Meer bei Wellengang. Wobei letzteres schon etwas mehr Übung erfordert. Für den Anfang empfiehlt sich also vielleicht eher ein Ausflug an den See. Das Oberpfälzer Seenland ist für Stand-Up-Paddler (und die, die es werden wollen) ideal geeignet. Zahlreiche Gewässer können hier vom Brett aus erkundet werden. Am Steinberger See kann man bei Wild Wake Ski auch direkt die nötige Ausrüstung leihen. Wer schon etwas geübter ist, kann sich auch auf die zahlreichen, langsam fließenden Flüsse der Oberpfalz – wie Naab, Vils oder Regen – wagen. Auf den breiten Brettern lässt sich in einem wasserfesten Rucksack locker Proviant für etwas längere Touren mitnehmen.

Karibik-Feeling in der OberpfalzKaribik? Nein. Besser. Oberpfalz. Wer möchte bei diesem Anblick des Steinberger Sees nicht gleich lospaddeln? Foto: Alexander Harbauer

Welche Gefahren gibt es?

Die Verletzungsgefahr ist beim SUP relativ gering – vor allem, wenn die Technik stimmt (siehe oben). Allerdings hat der Sport auf dem Wasser auch seine Tücken. Man sollte also halbwegs vernünftig schwimmen können oder sich – vor allem, wenn es weiter hinausgeht – eine Schwimmweste anlegen. Grundsätzlich ist Stand Up Paddling auf allen deutschen Fließgewässern erlaubt, von einigen Ausnahmen abgesehen. (Was bei den Gewässern in Deiner Nähe zu beachten ist, kannst Du hier nachlesen.) Außerdem gelten auf See oder Fluss bestimmte Regeln, wie zum Beispiel „rechts vor links“. Aber: Berufsschiffe haben immer Vorrang. Wellen von Motorbooten treiben Dich zurück gen Ufer, auch hier gilt: Auf Abstand gehen! Außerdem solltest Du einen ausreichend großen Bogen um Badenden machen (mindestens zwei Meter).

Was lässt sich auf dem Board noch so alles anstellen?

Nur auf dem Wasser herumpaddeln ist Dir auf Dauer zu langweilig? Dann könntest Du Deine Yoga-Matte gegen ein Board eintauschen. Auch in der Oberpfalz gibt es inzwischen entsprechende Angebote. Der Vorteil: Durch das schaukelnde Brett werden Muskeln aktiviert, die beim Yoga normalerweise keine Rolle spielen. Und umgeben von plätschernden Wellen ist Tiefenentspannung garantiert.

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Nina hat den Überblick: über die Inhalte auf unserer Website und unsere Social-Media-Profile. Wenn sie dann aber doch mal genug vom Digitalen hat, genießt sie die Schönheit der Oberpfalz ganz analog – am liebsten vom Wasser aus: Die gebürtige Ambergerin paddelt leidenschaftlich gerne auf dem SUP – zusammen mit ihren beiden Söhnen.